Zalando in den Top 10 der deutschen Handels- und Konsumgüterunternehmen

Der Börsenwert der globalen Top-100 Handels- und Konsumgüterunternehmen hat sich seit der Finanzkrise stärker vergrößert als die Marktkapitalisierung des Gesamtmarktes.  Besonders die Internet-Händler sorgen als Neuzugänge für Bewegung in den Auflistungen. Das zeigt die PwC-Analyse „Top 100 Companies: Retail and Consumer“.

Im internationalen Vergleich stieg die Marktkapitalisierung der 100 größten Handels- und Konsumgüterunternehmen von 2009 bis 2015 um 184% auf 5,178 Billionen Euro. An der Spitze steht der Schweizer Konzern Nestlé, dessen Marktkapitalisierung sich seit 2009 um 140% auf gut 223 Milliarden Euro erhöhte. In Europa notierte die Branche einen Wertzuwachs um 176% auf 2,101 Billionen Euro. In Deutschland legte die Marktkapitalisierung der führenden Handels- und Konsumgüterkonzerne ebenfalls deutlich hinzu. Die ansteigende Digitalisierung gewinnt für die Handelsbranche weiter an Bedeutung.

Die 10 wertvollsten deutschen Konzerne der Handels- und Konsumgüterbranche steigerten ihre Marktkapitalisierung seit 2009 um 128% auf 113 Milliarden Euro. Deutscher Spitzenreiter ist der Konsumgüterkonzern Henkel, der auch im globalen Ranking um 26 Plätze auf Rang 36 aufstieg. Hugo Boss eroberte im deutschen Ranking 2015 Platz 6 (von Platz 10 in 2009). Neuzugang in Deutschland ist Zalando, 2014 an die Börse gegangen und direkt auf Rang 5 gelandet.

Die Positionierung des Internet Pure Players [IPP- Unternehmen, die ihre Produkte, Services und Dienstleistungen ausschließlich im Internet anbieten] Zalando in den Top 10 der deutschen Handels- und Konsumgüterunternehmen zeige, wie stark Digitalisierung und Internethandel auch die deutsche Handelslandschaft verändern, so Nadja Picard, Partnerin und Leiterin von Capital Markets bei PwC. Der Druck der Investoren auf herkömmliche Handelsformate werde weiter anwachsen, denn die Marktkapitalisierung von Zalando und Rocket Internet liege in Summe schon heute vor denen der börsennotierten deutschen Händler.

Der Börsenwert der Top-10-Handelsunternehmen weltweit legte 2015 verglichen zu 2014 auf 1,207 (2014: 0,715) Billionen Euro zu. Das lässt sich auf die beiden Neuzugänge Alibaba und Amazon zurückführen, die vom rasanten Wachstum des Internethandels profitieren und nach dem Spitzenreiter Wal-Mart jetzt auf dem zweiten und dritten Rang liegen.

Der Onlinehandel wachse weiterhin, besonders in Wachstumsmärkten wie China. Die Position von großen Online-Handelsunternehmen in den Top-10 sei aus diesem Grund nicht überraschend und man rechne weiter mit einer außerordentlichen Marktdynamik im Handel, so Gerd Bovensiepen, Partner und Leiter des Geschäftsbereichs Handel und Konsumgüter bei PwC. Damit kommen die weltweiten Top-10 Handelskonzerne dem derzeitigen Marktwert der Top-10 Konsumgüterunternehmen von 1,392 Billionen Euro immer näher.