TU Berlin gewinnt Robotik-Innovationswettbewerb „Amazon Picking Challenge“

Das Thema „Digitalisierung“ und der Einsatz neuer Technologien steht derzeit in Deutschland ganz oben auf der Tagesordnung. Für Amazon bedeutet das auch das Zusammenspiel von Mensch und Technologie in den Logistikzentren. Amazon hat daher den Robotik-Innovationswettbewerb „Amazon Picking Challenge“ initiiert, an dem Wissenschaftsteams aus aller Welt teilgenommen haben. Als Sieger hat sich letztendlich das Team der Technischen Universität Berlin (TU Berlin) durchgesetzt. Die Berliner Robotik-Experten behaupteten sich gegen ein konkurrenzstarkes Teilnehmerumfeld, bestehend aus 25 internationalen Teams, darunter renommierte Universitäten wie das MIT (Massachusetts Institute of Technology).

Erst vor wenigen Tagen ist Professor Dr. Oliver Brock mit seinem Wissenschaftsteam aus Seattle, dem Sitz von Amazon in den USA zurückgekommen: Rund 14 Stunden Flugzeit, doch die Anstrengung hat sich gelohnt. Unter 25 internationalen Teams aus einem konkurrenzstarken Teilnehmerumfeld, darunter renommierte Universitäten wie das Massachusetts Institute of Technology, hat sich das deutsche Team „Robotics & Biology Lab“ von der Technischen Universität Berlin durchgesetzt und ist Sieger des von Amazon ausgeschriebenen, internationalen Robotik-Wettbewerbs, der Amazon Picking Challenge geworden: “Ich freue mich sehr, dass sich unser Forscherteam auf so überzeugende Weise durchgesetzt hat. Das ist ein toller Erfolg für uns und auch für die TU Berlin als deutsche Wissenschaftseinrichtung“, bestätigt der Leiter des Berliner Forschungsteam, Prof. Dr. Brock.

Das Gewinner-Team der TU Berlin
TU Berlin gewinnt Robotik-Innovationswettbewerb „Amazon Picking Challenge“ 1

Für den mit 20.000 Dollar dotierten Preis mussten Roboter konstruiert werden, die insgesamt 27 vorbestimmte, unterschiedliche Gegenstände erkennen mussten. Anschließend mussten die Produkte aus Regalen entnommen und in einen Behälter gelegt werden. „Das Besondere daran war, dass es um einen Einsatz in der realen Umgebung eines Logistikzentrums ging. Das heißt, die Systeme mussten sich einer bestehenden Umgebung anpassen und nicht umgekehrt“, sagt Prof. Dr. Brock. Statt künstlicher Laborbedingungen arbeiteten die Roboter in einer existierenden Arbeitswelt. „Das wird die Zukunft im Bereich Robotik sein“, glaubt Oliver Brock, der seit mehr als 22 Jahren im Bereich Robotik forscht. Die Amazon Picking Challenge habe eine ideale Möglichkeit geboten, die Forschungsarbeiten der TU Berlin im Kontext einer praxisnahen Anwendung im Bereich der Logistik zu präsentieren: „Ich bin sicher, dass alle Teams allein durch die Teilnahme am Wettbewerb wertvolle Erfahrungen gewonnen haben, die in die weiteren Forschungsarbeiten einfließen werden“, so Prof. Dr. Brock.

Mit dem Wettbewerb möchte Amazon den Know-how-Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft anregen. Pete Wurman, Chief Technology Officer bei Amazon Robotics: “Die Intention bei der Picking Challenge war, die Verbindungen zwischen den Robotik-Forschern in der Wissenschaft und in der Industrie zu stärken. Wir interessieren uns für Erfindungen und möchten die Technologen und Techniker der nachfolgenden Generation dazu ermuntern, neue und innovative Wege bei der Integration von Robotik und Automatisierung innerhalb der Fulfillment-Industrie zu beschreiten.“

Freude beim Team der TU Berlin: Ihr Roboterarm konnte sich unter der Konkurrenz durchsetzen.
TU Berlin gewinnt Robotik-Innovationswettbewerb „Amazon Picking Challenge“ 2

Mit dem Einsatz neuer Technologien soll die Effizienz in der Logistik gesteigert und die Arbeit der Logistikmitarbeiter erleichtert werden. „Unser Ziel ist es, die Bestellungen noch schneller und zuverlässiger an unsere Kunden auszuliefern als wir es jetzt schon tun. Und wir wollen die Arbeit für unsere Mitarbeiter noch sicherer und bequemer machen”, sagt Wurman.

In den USA setzt Amazon bereits mehr als 15.000 robotergesteuerte Transportsysteme, so genannte ‚Amazon Robots‘ in seiner Logistik ein, um die Arbeitsfelder seiner Mitarbeiter zu verbessern und die Lieferzeiten für seine Kunden zu verkürzen. Auch die Zahl der Logistikmitarbeiter wird weiter zunehmen. Vor Kurzem hat Amazon die Schaffung von mehr als 6.000 neuen Vollzeitstellen in seinen Logistikzentren in den USA angekündigt. Auch in Deutschland wächst Amazon kontinuierlich. Seit 2014 wurden dort mehr als 1.200 Vollzeitstellen geschaffen. Seit dem Start in Deutschland vor 16 Jahren wurden insgesamt 12.500 Vollzeitstellen in verschiedenen Unternehmensbereichen eingerichtet, darunter mehr als 10.000 in seinen deutschen Fulfillment Centers. Allein im Dezember 2014 wurden 200 neue Vollzeitstellen in den deutschen Fulfillment Centers geschaffen.

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Frank