Wird eBay verkauft werden und wer wird es dann kaufen?

Skip McGrath beschäftigt sich in der neuen Ausgabe seines Newsletters mit der Frage, ob eBay verkauft werden wird und wer ein potentieller Übernahmekandidat sein könnte.

Die Wall Street wartet mit Gerüchten auf, dass eBay nach der PayPal-Abspaltung zum Verkauf angeboten werde. Niemand weiß sicher, ob diese Gerüchte der Wahrheit entsprechen. Aber wie das alte Sprichwort besagt: „Wo Rauch ist, ist in der Regel auch Feuer.“

Der PayPal-Spin-Off wird die eBay-Kassen um einige Milliarden Dollar bereichern und das Unternehmen zu einem attraktiven Übernahmeziel machen. Der neue Präsident des Verwaltungsrats kommt aus der Carl Icahn-Entourage, ein bekannter Übernahmespezialist. Aber eine feindliche Übernahme wird nicht in der Mache sein, wenn eBay sich selbst zum Verkauf stellt.

Also, wer könnten die potentiellen Käufer sein? Zwei große Namen kommen einem da in den Sinn: Yahoo und der chinesischen Gigant Alibaba. Jedes dieser beiden Unternehmen würde Sinn machen und beide hätten das Geld und die Kaufkraft, um das Geschäft abzuschließen. Andere Namen, die genannt wurden, sind Microsoft und Etsy, die jedoch sind eher als unwahrscheinliche Käufer anzusehen. Eine dritte Möglichkeit wäre eine Private Equity-Gesellschaft.

Viele der eBay-Führungskräfte und Vorstandsmitglieder kamen aus der Bain Group, einer Private Equity-Gesellschaft, die früher von Mitt Romney, dem ehemaligen Präsidentschaftskandidat geführt wurde. Private-Equity-Gruppen sind Investoren, die schwächelnde Unternehmen kaufen und diesen dann meist eine Richtungsänderung verordnen. Das beinhaltet in der Regel eine Menge an Reduktionen an Geschäftbereichen und Personal. Es wäre interessant zu sehen, ob eBay auf dem Markt erfolgreich komplett neu ausgerichtet werden könnte. Das war es auch, was der scheidende CEO John Donahoe versuchte – mit einem erstaunlichen Mangel an Erfolg.

Zurück zu Alibaba und Yahoo. Für diese beiden Unternehmen macht es am meisten Sinn eBay zu übernehmen, da sie beide im Online-Marketing viel Erfahrung gesammelt haben. Yahoo versuchte mit eBay im Auktions-Geschäft zu konkurrieren, was aber durch das immense Wachstum eBays Ende der 90-iger Jahre misslang.

Yahoos Erfahrung mit Suchmaschinen könnte eine gute Bereicherung im Hinblick auf steigenden Traffic bei eBay sein. Mehr Besucher auf eBay, das ist etwas was die Plattform unter anderem braucht. Der Nachteil bei einer Akquisition eBays von Seiten Yahoos: Google würde höchstwahrscheinlich eBay-Angebote nicht mehr anzeigen.

Jack Ma, Gründer und CEO der Alibaba Group
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Alibaba betreibt bereits TaoBao – die größte Auktions-Webseite in China. Ferner bewegt sich Alibaba in Richtung Amerika, was auch die Akquisitionen von Auctiva, Vendio und einem großen Anteil an Zuilly zeigt.

Man sollte allerdings auch beachten, dass es Nachrichten in der Finanzpresse gibt, die spekulieren, dass Alibaba eventuell Yahoo kaufen möchte. Man darf gespannt sein, denn Jack Ma ist viel zuzutrauen.

Als eBay-Verkäufer fragt man sich dann natürlich, welche Änderungen bei eBay kommen werden. Es ist aber einfach noch zu früh, da es so mannigfaltige Möglichkeiten gibt.

Die beste Strategie, wenn man auf eBay als Händler tätig ist: einfach weiter verkaufen und die Dinge in der Zwischenzeit so zu nehmen wie sie kommen und darauf reagieren. Man sollte aber immer den Blick auf den Ausbau des Business gerichtet haben und den Multi-Channel-Aspekt nie außer Acht lassen. Webseiten wie Amazon, Rakuten, Etsy oder Fyndiq könnten einen Plan-B bieten.