Kauf auf Rechnung bleibt umsatzstärkste Zahlungsart im Internet-Handel

Der deutsche Internet-Kunde ist beim Bezahlen konservativ. Der Kauf auf Rechnung, bei dem erst nach Erhalt der Ware gezahlt wird, ist die umsatzstärkste Zahlungsart im E-Commerce, so eines der Ergebnisse der diesjährigen Studie „Online-Payment 2015 des Kölner EHI Retail Institute.
Die Datengrundlage der Erhebung bilden die 1.000 umsatzstärksten Web-Shops aus der EHI-Studie E-Commerce-Markt Deutschland 2014. Die Hochrechnung der Marktanteile der Zahlungsarten erfolgte anhand einer Onlineumfrage mit insgesamt 77 Händlerangaben.
28% am Gesamtmarkt der Zahlungsarten macht die altbewährte Rechnung aus (+im Jahresvergleich 25,5%). Weitere Wachstumsraten seien zu erwarten, sagt das EHI voraus. Auf Rang der Beliebtheitsskala findet sich die Lastschrift mit 21,8% (19,3% im Vorjahr), gefolgt von PayPal mit 20,2% – eine leichte Steigerung zum Vergleichsjahr mit 19,9%.

Zahlungsart im Internet-Handel
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Bezahlung bei Abholung wird immer beliebter

Amazon außer Acht gelassen, ein Unternehmen, das das bei Kunden aufgrund der Unkompliziertheit so beliebte Zahlverfahren (noch) nicht anbietet, käme PayPal jedoch auf 25% Markanteil. Darauf folgt die Kreditkarte, die jedoch mit nun 10,8% deutlich verloren hat (14,8%). Zu beachten ist jedoch, dass im PayPal-Marktanteil Kreditkartenumsätze in nicht bekanntem Ausmaß enthalten sind.

Die höchste Wachstumsrate, wenn auch noch auf niedrigem Niveau, hat bei den Multichannel-Händlern die Bezahlung bei Abholung im stationären Geschäft. Viele Kunden scheinen auch hier nach dem Grundsatz zu handeln, die Ware vor dem Bezahlen kontrollieren zu wollen.

Sicherheit und Schnelligkeit sind gemäß der Studie für Händler wie für Kunden gleichermaßen entscheidend für die Wahl der Bezahlmöglichkeit. Die Sicherheit von elektronischen Zahlungen im Online-Handel soll nach Vorstellung der Finanzbehörde durch die sogenannte starke Authentifizierung erhöht werden. Bisher erfüllen nur wenige Online-Bezahlverfahren diese Forderung. Beanstandet wird von den Händlern laut EHI auch, dass zum Beispiel ein Express-Checkout mit einer starken Authentifizierung deutlich erschwert würde.

Kunden lieben es simpel

Dorothee Frigge, beim EHI Expertin für Online-Payment, warnt davor, dass zu komplizierte Authentifizierungsverfahren die Bedienbarkeit für den Kunden einschränken, was sich auf den Internet-Handel negativ auswirken könne. Die Herausforderung bestehe darin, Sicherheit auf der einen Seite mit Einfachheit und Verständlichkeit auf der anderen Seite zusammen zu bringen.