Untersuchung: Widerrufsbedingungen von 100 populären deutschen InternetShops

Die EU hat das Widerrufsrecht im Juni 2014 EU-weit harmonisiert. Seit dieser Zeit sind Web-Shops in Deutschland nicht mehr verpflichtet, das Rücksendeporto für Kunden ab einem Warenwert von 40 Euro zu übernehmen. Vergleich.org hat bei den 101 größten Online-Shops in Deutschland nachgefragt, welche Regelungen Shops heute getroffen haben.

Es zeigte sich, dass sich die Unternehmen in fünf Kategorien einteilen lassen:

76 Online- Shops der 101 befragten Web-Shops übernehmen das Rücksendeporto in jedem Fall, ohne Bedingungen. Lediglich 11% der bestanden auf einen Mindestwert der zurückgeschickten Waren von 40 Euro, um das Porto zu übernehmen – auch Amazon gehört in diese Gruppe. Amazon gilt sonst als sehr kundenfreundliches Unternehmen und legt das Rückgaberecht für den Kunden oft äußerst entgegenkommend aus. Bei den Retourebedingungen besteht noch Verbesserungspotential.

Als einziger Shop setzt Apple die Grenze bei 75 Euro.

Bei Amazon sind die Regelungen zu den Widerrufskosten recht komplex: Gratis ist die Rücksendung ab einem Warenwert von 40 Euro und bei allen Artikeln aus den Kategorien Bekleidung, Schuhe und Handtaschen ab dem ersten Euro. In anderen Kategorien berechnet Amazon einen Rücksendekostenanteil zwischen 1,17 Euro und 3,50 Euro, dessen genaue Berechnung der Händler auf seiner Webseite aufschlüsselt.

Erst seit dem 12. März 2015 fordert Amazon alle ausländischen Marketplace-Händler auf, eine deutsche Rücksendeadresse anzubieten. Vorher mussten Kunden unter Umständen die Rücksendekosten ins Ausland tragen.

zalando unterscheidet zwischen seiner Hauptmarke zalando.de und dem angeschlossenen Shoppingclub zalando lounge. Hier muss der Kunde das Rücksendeporto tragen, es sei denn, er schickt die gesamte Bestellung zurück. Gleiches gilt für Bestellungen bei Sportscheck.com sowie Westwing.de.