Europa Konsumbarometer untersuchte das Kaufverhalten der Verbraucher

Das jährlich erscheinende Europa Konsumbarometer, das von der Commerz Finanz GmbH publiziert wird, untersuchte für 2015 inwieweit sich das Einkaufsverhalten der Europäer verändert hat.

Kern-Ergebnisse der Erhebung, für die über 8.700 Europäer nach ihren Konsumgewohnheiten befragt worden sind:

  • Die Verbraucher beurteilen die Gesamtsituation ihres Landes und ihrer persönlichen Situation positiver als im vergangenen Jahr.
  • Mehr als jeder zweite Europäer gibt an, dass seine finanzielle Situation problematischer ist als vor fünf Jahren.
  • 2015 herrschen in neun der zwölf untersuchten Nationen die Ausgabenpläne gegenüber den Sparabsichten.
  • 52% der Europäer geben an, weniger zu kaufen als vor fünf Jahren.
  • Stärker in den Mittelpunkt rückt die Zusammensetzung und Herkunft der Produkte.
  • 86% der Europäer konsumieren, um sich etwas zu gönnen.

Die Art des Einkaufens hat sich ebenfalls verändert. Insgesamt investieren die europäischen Verbraucher heute mehr Zeit in Käufe als vor fünf Jahren. Dies ist auf die weite Verbreitung des Internets zurückzuführen. Bei Neuanschaffungen wählen inzwischen etwa 73% der Verbraucher das Internet als Bezugsquelle.

Die im stationären Handel verbrachte Zeit nimmt dagegen weiter ab.

Neben den traditionellen Formen des Einkaufens rücken Gebrauchtkäufe, Click & Collect oder das Tauschen/Teilen von Produkten sowie Ausleihen in den Vordergrund.

62% sind überzeugt, dass sich seine Art des Kaufens in den vergangenen fünf Jahren weiterentwickelt hat. 73% greifen dabei stärker auf das Internet und mobile Technologien zurück. 15% der Europäer bestellen keine Neuwaren online.

Für Click & Collect und Neukäufen im World Wide Web spricht der Zeitgewinn, der noch vor bzw. gleichauf mit dem Preis liegt. Vor allem die unter 45-Jährigen wollen das Internet künftig stärker für Gebrauchtkäufe, Click & Collect, das Ausleihen, Tauschen oder Teilen von Produkten nutzen.

Der Secondhand-Markt als Weiterverkaufs- oder Einkaufsmöglichkeit gewinnt deutlich an Reichweite. 66% der Europäer beteiligen sich als Verkäufer, 59% als Käufer. 27% bestätigt, öfter als früher gebrauchte Produkte zu erstehen.

Der Online-Verkauf gebrauchter Artikel ist besonders bei den unter 45-Jährigen populär. Etwa jeder Zweite verkauft gebrauchte Gegenstände oder Bekleidung im Netz. Hauptgründe hierfür sind: wirtschaftliche Gründe, Platzmangel oder zu geringe Nutzung, Modellwechsel sowie Produktneuheiten.
Die Click & Collect-Methode ist eine innovative Art, einzukaufen. Sie ist zwar in einigen westeuropäischen Ländern noch wenig verbreitet, erfreut sich insgesamt aber immer größerer Beliebtheit. 15 Prozent der Europäer nutzen diese Möglichkeit heute bereits häufiger als vor fünf Jahren.

Was sich die Konsumenten wünschen:

  • 32% der Europäer würde ein größeres Service-Angebot auf den Webseiten den Einkauf erleichtern.
  • 21% wünschen eine bessere Erreichbarkeit durch Carsharing-Offerten oder öffentliche Verkehrsmittel
  • 28% hätten gerne eine persönliche Betreuung vor Ort
  • 49% der Verbraucher erhofft sich verlängerte Öffnungszeiten an Sonntagen, abends oder früh am Morgen.
  • Deutsche Verbraucher sind mit dem Konsumangebot weitestgehend zufrieden. Trotz der Krise assoziieren sie Konsum mit Vergnügen (89 %).