Pay Direkt soll Rivalen PayPal vom Markt verdrängen

Pay Direkt soll sie laut Handelsblatt heißen, die neue deutsche Konkurrenz zu PayPal – gestartet von deutschen privaten und genossenschaftlichen Banken. Die Kundenbedürfnisse aber stehen nicht im Vordergrund. Das ist der Grund, warum Experten das Projekt kritisch betrachten.

Millionen von Bankkunden sollen auf das neue Bezahlverfahren zugreifen können. Beteiligt am Projekt sind die Deutsche Bank, Commerzbank, Postbank, die Volksbanken sowie die Raiffeisenbanken. Ferner sieht es so aus, als ob auch die Sparkassen Interesse am neuen Verfahren zeigten. Die Beteiligung ist jedoch noch nicht geklärt. Und ohne die 47 Millionen Girokonten der Sparkasse würde das System wohl nicht funktionieren. Es bleibt also abzuwarten, ob sich Pay Direkt überhaupt durchsetzt.

Experten sehen das zunächst vielversprechend klingende Projekt kritisch. Das Handelsblatt berichtet, dass der Dienst als Alternative zu PayPal geplant sei, aber nicht den neusten Trends des mobilen Bezahlens und Apple Pay folgt. Die Nutzer, also Kunden oder Händler, haben keinen Mehrwert. Es ist eher ein Bezahlsystem, was direkt an ein Girokonto gekoppelt ist. Pay Direkt unterstützt aber keine Ratenzahlungen oder Geldtransfers zwischen Nutzern. Dafür geht den Banken mit diesem Verfahren kein Geld mehr an PayPal verloren, und sie können mehr über ihre Kunden erfahren.

CHIP Online schreibt dazu, dass Politiker und die Wirtschaft seit Jahren von deutschen Alternativen zu großen US-Firmen sprechen. Zumal US-Firmen wie Google, Facebook, Amazon oder PayPal den deutschen Markt völlig vereinnahmen. Jedoch ist dieses Phänomen nicht verwunderlich, da deutsche Systeme und Ideen bislang nie einen Mehrwert zu Kunden hatten. Als Beispiel nennt CHIP online De-Mail. CHIP Online geht davon aus, dass Pay Direkt nur der nächste deutsche IT-Flop wird.