Weitere Kooperation zwischen Amazon und Alibaba

Wie unter anderem auf seekingalpha berichtet wird, sind die beiden weltweit größten Internetriesen Amazon und Alibaba eine weitere Partnerschaft eingegangen. Schon 2014 hatte Amazon auf Tmall.com einen Kindle-Store eröffnet. Nun hat Amazon auf Alibabas Tmall-Seite einen weiteren Shop für chinesische Kunden eröffnet. Hier werden Bekleidung, Schuhe, importierte Lebensmittel und Küchenutensilien angeboten. Amazon versucht damit weiter auf dem chinesischen Markt zu expandieren.

Eine Sprecherin von Alibaba erklärte:

„Wir begrüßen Amazons Präsenz im Alibaba Ökosystem. Die Anwesenheit wird die Auswahl an internationalen Produkten erweitern und erhöht das Einkaufserlebnis für den chinesischen Konsumenten auf Tmall.“

Die weitere Zusammenarbeit findet statt, obwohl Amazon intensiv in die Schaffung einer chinesischen Online-Einzelhandelspräsenz via Amazon.cn investiert hat. Zahlen zum Umsatz oder dem Bruttohandelswert gibt es wie so oft auch hier nicht.

Chinas iResearch schätzt, dass Tmall an Chinas B2C E-Commerce-Markt im zweiten Quartal 2014 einen Anteil von 57,3% notierte, wohingegen der Wert von Amazon.cn nur einen Marktanteil von 1,5% hat.

Alibabas Tmall Bruttohandelswert wuchs im vierten Quartal 2014 um 60% im Jahresvergleich an. Die Taobao Website (dominiert den Markt für kleinere Handelsgeschäfte) sah einen Anstieg um 43%.  Tmall erlaubt größeren Retailern und international bekannten Marken direkt an chinesische Endverbraucher zu verkaufen. Tmall verlangt Gebühren. Bis 2015 dürfte Tmall mehr Handelsumsätze als Amazon machen, so Euromonitor, ein Beratungsunternehmen für Konsummärkte. Taobao ist eine Plattform, über die Privat-Verkäufer ihre Produkte anbieten können, die zum Festpreis verkauft werden.

Amazon hat seinen amerikanischen Erfolg nur mäßig nach Übersee transportieren können. Lag der internationale Anteil im Jahr 2009 bei 48%, ist er im Jahr 2014 auf 38% zurückgegangen.

Amazon hat ferner angekündigt vier Spiele, die in den Amazon Game Studios entwickelt wurden auf iOS-Geräte zu bringen.  Bisher standen diese nur für Amazons Hardware zur Verfügung, wodurch deren Marktpotenzial stark eingeschränkt war.