Werkstattservice und Autoteile-Geschäft findet sich verstärkt im Internet wieder

TNS Infratest legt Resultate der neuesten Ausgabe des „AutoTeileOnlineMonitor“ (ATOM) vor. Mit diesem Monitoringsystem analysieren die Automobilmarktforscher von TNS Infratest fortwährend den Endkunden-Onlinemarkt für Autoteile sowie Werkstattleistungen in Deutschland.

Die Ergebnisse zeigen, dass das Geschäft mit PKW-Komponenten und Werkstattleistungen sich weiterhin verstärkt ins World Wide Web verlagert. 2014 haben in Deutschland rund 6,5 Millionen Autofahrer Ersatzteile, Reifen, Felgen oder Zubehör im Internet erstanden. Auch im Servicebereich ist das Internet inzwischen mehr als nur ein zusätzlicher Kanal, um sich über Werkstattangebote zu informieren. 12% aller Autofahrer haben schon einmal ein Festpreisangebot einer Werkstatt online gebucht. Ein Jahr zuvor lag dieser Wert noch unter 10%.

Im Vergleich zum Vorjahr hat die Zahl der Online-Autoteilekäufer um rund 15% zugenommen. Neben einer Wachstumsrate, die seit Jahren im zweistelligen Bereich liegt, sei besonders auffallend, dass das Internet nicht einfach nur zusätzlich für den Teilekauf genutzt wird. Über 50% der Onlinekäufer von Ersatz- und Zubehörteilen erwerben diese vielmehr hauptsächlich oder gar ausschließlich online.

Die Digitalisierung des Autoteilehandels verschafft dem Verbraucher eine höhere Markttransparenz, die dieser auch konsequent nutzt. 2 von 3 Online-Autoteilekäufern vergleichen generell die Offerten mehrerer Web-Shops bzw. Einkaufsportale, bevor sie sich für ein bestimmtes Angebot entscheiden. Erschwingliche Preise sind eine Kern-Anforderung. Aber rund 50% der Internetkäufer achtet bei der eigenen Kaufentscheidung immer auch noch auf die Marke des jeweiligen Produktes. Um als Anbieter im Internet erfolgreich sein zu können, sollten bei der Angebotsgestaltung sowohl der eigene Wettbewerbskontext, als auch die spezifischen Bedürfnisse und Entscheidungsmuster der Online-Kunden berücksichtigt werden.

Die Chance auf Kundenbindung gibt es auch in der Online-Welt. Immerhin 20% aller Autoteilekäufer kaufen ihre Autoteile nach eigenen Angaben normalerweise immer bei demselben Online-Anbieter. Auch im Servicebereich sind die Potentiale für Neugeschäft und Kundenbindung nicht zu negieren. Immerhin lassen rund 50% der Autofahrer ihre im Netzt erworbenen Teile in einem markengebundenen oder auch freien Werkstattbetrieb einbauen. Zwar sind nicht alle Autofahrer, die im Internet nach einer Werkstatt suchen, daran interessiert, sich dauerhaft an den im Internet gefundenen Betrieb zu binden. Jeder Fünfte dieser Autofahrer entscheidet sich stets für die Werkstatt mit dem günstigsten Preis, jeder Sechste holt sich in der Regel nur deshalb online Angebote ein, um die eigene Werkstatt damit im Preis herunterhandeln zu können. Andererseits aber zeigt sich 50% der Autofahrer durchaus dazu bereit, bei der Werkstatt zu bleiben, immer vorausgesetzt man ist mit deren Leistung zufrieden.

Michael Plotegher, Senior Director Automotive bei TNS Infratest:

„So kann das Internet für den einzelnen Kfz-Betrieb aufgrund des Wegfalls der Teilebeschaffung einerseits in Teilen den Verlust an „Brot- und Buttergeschäft“ bedeuten. Andererseits bietet es aber auch die Chance, über attraktive Angebote und die anschließende Sicherstellung eines positiven Kundenerlebnisses einen Neukunden aus der „Online-Laufkundschaft“ dauerhaft zu binden.“.