Sicher online einkaufen: Worauf Verbraucher im Internet achten sollten

Deutschlands größter Online-Preisvergleich idealo nennt zehn Punkte, auf die Verbraucher beim Einkaufen im Internet achten müssen.

Nirgendwo ist die Auswahl an Händlern und Produkten so groß wie im Internet. Die genaue Anzahl an existierenden Onlineshops ist kaum zu überschauen. Allein auf idealo.de findet man aber bereits über 35.000 Shops. Bei der Auswahl der gelisteten Händler legt der Preisvergleich großen Wert auf seriöse Anbieter und Angebote. Jeder Onlineshop wird daher sorgfältig geprüft, bevor er in der Preissuchmaschine auftaucht. Leider tummeln sich im Netz aber auch unseriöse Anbieter, die mit betrügerischen Maschen arbeiten.
idealo hat einen Fragenkatalog zusammengestellt, an dem sich Verbraucher beim ersten Kauf in einem Onlineshop orientieren können.

1. Macht der Onlineshop einen seriösen Gesamteindruck?
2. Hat der Shop echte Zertifizierungen vorzuweisen?
3. Gibt es Nutzerbewertungen zu dem Shop?
4. Wie viele und welche Zahlungsmethoden werden angeboten?
5. Werden meine Daten sicher übertragen?
6. Sind Impressum und AGB vorhanden?
7. Ist eine persönliche Kontaktaufnahme möglich?
8. Findet eine Widerrufsbelehrung statt?
9. Werden die Produkte ausreichend beschrieben und dargestellt?
10. Sind die Preise transparent und realistisch?

1. Macht der Onlineshop einen seriösen Gesamteindruck?

Grundsätzlich ist das eigene Bauchgefühl ein guter erster Indikator dafür, ob ein Shop vertrauensvoll wirkt oder man lieber die Finger davon lassen sollte. Wer zum ersten Mal in einem Onlineshop bestellt, sollte einen kritischen Blick auf das Angebot werfen. Welchen Gesamteindruck macht der Shop auf Anhieb? Sieht die Aufmachung der Webseite seriös aus? Gibt es eine gut strukturierte Navigation für den Produktkatalog? Ist die Seite übersichtlich gestaltet oder überladen mit Werbung und auffälligen Kaufaufforderungen (z.B. „Jetzt schnell bestellen!“)?

[learn_more caption=”info Tipp:”] Schlägt der Bauch hier bereits Alarm, ist das meist kein gutes Zeichen. Verbraucher sollten dann kein unnötiges Risiko eingehen und sich besser nach einem anderen Anbieter umsehen.[/learn_more]

2. Hat der Shop echte Zertifizierungen vorzuweisen?

Zu den renommierten Auszeichnungen für Onlineshops gehören beispielsweise: Das Trusted Shops Siegel, das s@fer-shopping Prüfzeichen des TÜV Süd, das ips-Siegel der Datenschutz cert GmbH, und das EHI-Siegel.

Bisher gibt es allerdings keinerlei gesetzliche Vorschriften oder gültige Standards, nach denen sich Zertifizierungen für Onlinehändler richten müssen. Die oben genannten Siegelanbieter verpflichten sich freiwillig, gewisse Qualitätskriterien verbindlich einzuhalten. Sie werden von der Initiative D21 – ein gemeinnütziger Verein aus Wirtschaft und Politik, der sich für den Verbraucherschutz im Internet einsetzt – empfohlen.

Vorsicht ist geboten bei unbekannten Zertifikaten und Gütesiegeln. Es kursieren immer wieder Phantasie-Siegel im Netz, für die dreiste Anbieter kurzerhand selbst ein Logo entwerfen – häufig mit nichtssagenden Inhalten wie “garantierter Top-Service”. Gütesiegel, die man nicht kennt oder die merkwürdig erscheinen, sollten immer kritisch beäugt und vorab über eine Suchmaschine geprüft werden. Aber auch etablierte Prüfsiegel werden von betrügerischen Shops missbraucht. Sie platzieren ein Abbild das Siegels illegal im Shop.

[learn_more caption=”info Tipp:”] Verbraucher sollten darauf achten, ob beim Klick auf das Prüfsiegel eine Verlinkung zur Webseite der entsprechenden Prüfstelle erfolgt. In der Regel führt der Link direkt zu dem Zertifikat des besuchten Shops. Alternativ kann man den Händler auf der Seite des Gütesiegelanbieters suchen. Die meisten bieten eine solche Suchfunktion auf ihrer Homepage an. Bei Verdacht auf einen Betrugsfall sollte man sich direkt an das Vergabeinstitut wenden. Auf der Seite des EHI-Gütesiegels beispielsweise werden Shops, die das Prüfzeichen rechtswidrig tragen, gesammelt und veröffentlicht, um Käufer zu warnen.[/learn_more]

3. Gibt es Nutzerbewertungen zu dem Shop?

Die Meinungen anderer Nutzer sind eine gute Basis zur Einschätzung eines Anbieters. Positive Erfahrungen bisheriger Kunden sprechen für die Leistungen eines Onlineshops. Verbraucher können Bewertungsportale wie eKomi oder Shopauskunft zu Rate ziehen. Sie stellen Shopsiegel basierend auf Nutzermeinungen aus. Potenzielle Käufer können die Bewertungen öffentlich einsehen und sich selbst ein Urteil bilden. Allerdings werden nur die Händler bewertet, die sich freiwillig bei eKomi oder Shopauskunft registrieren. Betrügerische Händler, die auf ihren schnellen Vorteil aus sind, wird man hier von vornherein nicht finden.

Auch auf Markplätzen und Vergleichsportalen können Nutzer in der Regel Bewertungen zu gelisteten Shops abgeben und einsehen. Bei idealo werden die Shopbewertungen zum Beispiel direkt neben dem Angebot eingeblendet oder können auf der Shopübersicht eingesehen werden.

[learn_more caption=”info Tipp:”] Manchmal lohnt sich auch ein Blick auf die Social Media-Präsenz des entsprechenden Shops – beispielsweise bei Facebook. Enttäuschte Nutzer lassen häufig auch dort ihren Frust ab.[/learn_more]

4. Wie viele und welche Zahlungsmethoden werden angeboten?

Als Daumenregel gilt: Ein seriöser Shops sollte mindestens drei unterschiedliche Bezahlmethoden zur Verfügung stellen, auch wenn er noch relativ neu ist. Davon muss mindestens muss eine Zahlungsart gebührenfrei angeboten werden. Das ist gesetzlich verpflichtend.

Ein gutes Zeichen für die Seriosität eines Händlers ist das Angebot eines Rechnungskaufs. Damit sind Verbraucher auf der sicheren Seite und bezahlen erst dann, wenn die Ware eingetroffen ist.

Unsere Studie zum Thema Zahlungsmittel im E-Commerce zeigt, welche Bezahlarten standardmäßig im E-Commerce angeboten werden. Auch daran können sich Verbraucher orientieren.

[learn_more caption=”info Tipp:”] Gerade, wenn man in einem Shop bestellen möchte, mit dem man noch keine Erfahrungen gemacht hat, wählt man besser keine Vorkasse – insbesondere nicht per Überweisung. Denn während eine Lastschrift auf Antrag relativ einfach zurückgeholt werden kann, ist das bei einer Überweisung in der Regel nicht möglich.[/learn_more]

5. Werden meine Daten sicher übertragen?

Verbraucher sollten auf eine verschlüsselte Datenübertragung achten – besonders bei der Eingabe sensibler Daten im Bestellprozess des Onlineshops. Zugriffsgeschützte Webseiten sind mit SSL-Zertifikaten ausgestattet. Man erkennt die Verschlüsselung an der URL im Browserfenster, sobald man in den SSL-gesicherten Bereich einer Seite gelangt. Das URL-Element http:// wird dann zu https:// und ein grünes Schloss-Symbol wird links neben der Adresse eingeblendet.

[learn_more caption=”info Tipp:”] Auch die in Punkt 2 genannten Gütesiegel sind ein guter Anhaltspunkt. Denn zu ihren Qualitätskriterien zählt unter anderem die Einhaltung datenschutzrechtlicher Anforderungen. Dazu gehört zum Beispiel, dass „Muss“-Felder bei der Abfrage personenbezogener Daten nur dann vorgegeben werden, wenn sie zur Erfüllung des Vertrages notwendig sind.[/learn_more]

6. Sind Impressum und AGB vorhanden?

Für Onlinehändler besteht eine Impressumspflicht. Den Link zum Impressum finden Kunden in der Regel im Footer-Bereich der Shopseite. Fehlt das Impressum, sollte man in jedem Fall die Finger vom Shop lassen. Das Impressum selbst muss neben dem Namen, die Adresse, eine Kontaktmöglichkeit, die Rechtsform (zum Beispiel GmbH) sowie Angaben zum Handelsregistereintrag und die Umsatzsteueridentifikationsnummer enthalten.

Fehlende AGB sind ebenfalls kein gutes Zeichen. Zwar ist die Angabe von AGB Gegensatz zum Impressum nicht gesetzlich verpflichtend (In dem Fall gelten die gesetzlich festgelegten Regelungen für Kaufverträge), aber übliche Praxis. Verbraucher sollten vor der Bestellung auf jeden Fall einen Blick hineinwerfen und die wichtigsten Punkte bezüglich Zahlung, Lieferung und Rückgabe durchlesen.

Auch auf sonderbare Hinweise im Kleingedruckten oder im Footer ist zu achten. Werden hier kuriose Einschränkungen wie „Der vollständige Lieferumfang wird nicht garantiert“ oder „Bei den gelieferten Produkten kann es sich um Nicht-EU-Ware handeln“ versteckt, deutet das auf unseriöse Praktiken oder gar illegale Fälschungen hin.

[learn_more caption=”info Tipp:”] Einen guten Shop erkennt man auch daran, dass wichtigsten Informationen für Kunden nicht nur in den AGB aufgeführt werden, sondern auch nochmal in nutzerfreundlicher Form nachzulesen sind. Meistens sind die Angaben unter Stichworten wie „Service“, „Kundeninformationen“, „Hilfe“ oder in Form von „FAQs“ auf der Startseite zu finden sein.[/learn_more]

7. Ist eine persönliche Kontaktaufnahme möglich?

Kontaktdaten für Kunden sollten nicht nur auf der Webseite genannt werden, sondern auch nutzbar sein. Nicht existente Telefonnummern oder E-Mails, auf die man keine Antwort erhält, sind der Klassiker bei Betrugsfällen. Verbraucher sollten auch auf eine echte Anschrift achten. Postfachadressen sind verdächtig und typisch für sogenannte Briefkastenfirmen.

[learn_more caption=”info Tipp:”] Im Zweifel angegebene Kontaktmöglichkeiten bereits vor dem Kauf in Anspruch nehmen und eine Testfrage zu Produkten, Versand oder Rückgabemöglichkeiten stellen. Erhält man hier schon keine oder nur eine nichtssagende Antwort, spricht das gegen den Anbieter. Bei Problemen mit der Bestellung wird man dort im Zweifel erst recht niemanden erreichen.[/learn_more]

8. Ist eine Widerrufsbelehrung vorhanden?

Eine gültige Widerrufsbelehrung darf in keinem seriösen Shop fehlen. Online abgeschlossene Kaufverträge können in jedem Fall innerhalb von 14 Tagen vom Kunden widerrufen werden, ohne dass er einen Grund für den Widerruf nennen muss. Der Händler ist in der Pflicht, den Verbraucher über sein Recht zum Widerruf und dessen Folgen zu informieren.

[learn_more caption=”info Tipp:”] Seit vergangenem Sommer gilt das neue Widerrufsrecht. Verbraucher müssen den Widerruf seither ausdrücklich erklären. Das kommentarlose Zurücksenden der Ware reicht nicht mehr aus. Welche Regelungen für Verbraucher in diesem Zusammenhang wichtig sind, haben wir hier zusammengefasst.[/learn_more]

9. Werden die Produkte ausreichend beschrieben und dargestellt?

Die Produkte im Shop sollten ausführlich beschrieben sein und alle relevanten Artikelmerkmale genannt werden. Händler, die nur auf das schnelle Geld aus sind, geben sich hiermit oftmals keine große Mühe. Ein professioneller Händler nimmt sich Zeit für diese wichtigen Details, um die Käufer bestmöglich über die Produkte zu informieren und nicht zu enttäuschen.

Ein gutes Zeichen sind hilfreiche Zusatzangaben wie Größentabellen oder Hinweise zu bekannten Abweichungen (zum Beispiel: „Farbe wirkt auf dem Foto etwas dunkler“ oder „Hose fällt eine halbe Nummer kleiner aus“).

Auch Produktbilder dienen dem Zweck, dem Käufer einen realistisches Bild des Artikels zu geben. Im Idealfall kommt nicht nur ein Bild, sondern eine Bildergalerie zum Einsatz, die das Produkt aus verschiedenen Blickwinkeln zeigt. Bestehen Zweifel an der Echtheit der Abbildung, empfiehlt sich ein Blick auf die offizielle Herstellerseite des Produkts. Seriöse Händler beziehen Ihre Bilder in der Regel direkt vom Produzenten, sodass keine groben Abweichungen bestehen sollten.

[learn_more caption=”info Tipp:”] Welche Angaben relevant sind, hängt natürlich vom jeweiligen Produkt ab. Für die Wahl der richtigen Bohrmaschine benötigt man andere Informationen als beim Kauf eines Smartphones. Wer sich unsicher ist, ob der Artikel ausreichend beschrieben wird, sollte die Angaben mit denen des Herstellers, anderer Onlineshops oder von Vergleichsportalen abgleichen.[/learn_more]

10. Sind die Preise transparent und realistisch?

Gleiches gilt für die Preise. Gerade Schnäppchenpreise, die zu schön scheinen, um wahr zu sein, sind es häufig auch. Bei betrügerischen Shops werden die Waren im schlimmsten Fall erst gar nicht versendet oder es fallen versteckte Kosten an und der Preis dient nur als Lockmittel. Verbraucher sollten wissen, dass die im Onlineshop angegebenen Kosten Endpreise darstellen müssen. Bei seriösen Shops dürfen daher auch der Hinweis „inkl. MwSt“ und Angaben zu anfallenden Versandkosten nicht fehlen.

[learn_more caption=”info Tipp:”] Es empfiehlt sich, die Preise mit denen anderer Shops zu vergleichen. Im Zweifel geben Produktvergleichsportale wie idealo einen schnellen Eindruck davon, was realistisch und marktüblich ist und ob der Shop bekannt ist. Manchmal lohnt es sich dann doch, ein paar Euros mehr bei einem seriösen Händler zu investieren, als auf dem tollen Schnäppchenpreis eines unbekannten Shops sitzen zu bleiben, weil dieser die bestellte Ware am Ende nie liefert.[/learn_more]

Wie in jedem anderen Geschäftsbereich, wird es auch im E-Commerce immer ein paar schwarze Schafe geben. Für sie bietet die Anonymität des Internets eine willkommene Gelegenheit für betrügerische Machenschaften. Wer die vorgestellten Prüfkriterien aber im Hinterkopf behält und bei der Wahl der Anbieter auf etablierte Prüfinstitute und Portale setzt, ist beim Onlineshopping auf der sicheren Seite.

Frank