Neue strategische Ausrichtung bei Zalando

Zalandos Pläne für die Zukunft sind groß, das geht aus einem Interview mit Vorstandsmitglied Rubin Ritter hervor. Zalando will eine umfassende Verkaufsplattform werden.

Das bedeutet: Populäre Marken sollen ihre eigenen Shops auf der Plattform bekommen. Zalando werde in Zukunft „nicht mehr als reiner Online-Händler auftreten, der Ware einkauft und verkauft. Wir stellen uns strategisch als Plattform auf.“ Die Markenshops an die man denke, hätten ein großes Umsatzpotential in Europa, wollen jedoch keine eigenen Läden eröffnen, Topshop und ab Mai 2015 die US-Firma Gap, sollen dabei sein. Im Lifestyle-Bereich könne Zalando „immer noch wachsen“. Ritter nannte als Beispiele Mode für schwangere Frauen, Unterwäsche und Bademode sowie Heimtextilien.

Ritter stellte auch klar, dass man in Zukunft weiter investieren werde. In den kommenden Jahren stehe nicht im Vordergrund, die Gewinnspanne zu steigern. Eine Neuaufstellung im Zalando-Vorstand soll es ebenfalls geben: Ritter leitet das operative und finanzielle Tagesgeschäft, David Schneider wird die Zusammenarbeit mit Marken antreiben, Robert Gentz ist für die Investitionen im Technologie-Sektor verantwortlich.

Sechs Jahre nach der Gründung verzeichnet Zalando nach eigenen Aussagen über 14 Millionen aktive Kunden. Das Unternehmen ist auf 15 europäischen Märkten vertreten. Die Internetseiten notieren monatlich 100 Millionen Besuche, von denen fast jeder zweite von mobilen Endgeräten kommt. Über Weihnachten seien zum ersten Mal mehr als 50% der Besucher über mobile Geräte gekommen, so Ritter. Genau hier liege Zalandos Zukunft.