eBay schließt Stillhalteabkommen mit Investor Carl Icahn

Der eBay-Vorstand kapitulierte nicht nur vor Carl Icahns Forderung, die Bezahltochter PayPal von eBay abzuspalten, nein, es gibt nun ein Abkommen, in dem zusätzliche Vereinbarungen unterzeichnet wurden.

In der eBay Q4-2014 Ergebnismitteilung heißt es dazu:
„Das Unternehmen gibt bekannt, ein Stillhalteabkommen mit Investor Carl Icahn … abgeschlossen zu haben. Neben Bestimmungen für den Kontroll- und Aufsichtsrahmen, die von PayPal als eigenständiges Unternehmen zum Zeitpunkt seiner Abspaltung von der eBay Inc. übernommen werden, ernennt der Vertrag auch Icahns Capital Executive Jonathan Christodoro als neues Mitglied in den Verwaltungsrat der eBay Inc…“

Am 30. September 2014 gab eBay Inc. bekannt, das eBay- und PayPal-Geschäft 2015 in zwei unabhängige, börsennotierte Unternehmen zu trennen. Der Vertrag mit Carl Icahn erlaubt ihm, festzulegen, welchem Vorstand (eBay oder PayPal) Christodoro zum Zeitpunkt der Trennung dienen wird.

eBay hatte im vergangenen Jahr hart gegen den Großinvestor Icahn gekämpft und ihn einen Lügner und Verleumder genannt. Icahn ist es auch gelungen Marc Andre‘s Rücktritt vom eBay-Verwaltungsrat zu erzwingen und eBay erklärte daraufhin, dass es sich nicht um eine Amtsenthebung handelte.

In einer separaten Pressemitteilung kündigte eBay die Ernennung der beiden Wall Street-Manager Frank Yeary und Perry Traquina als zwei neue Direktoren im Aufsichtsrat an, die den laufenden Umbau eBays begleiten sollen. Diese Ernennungen erhöhen die Gesamtzahl der Direktoren auf 15; 13 von ihnen sind unabhängig.

Könnte die neue Vereinbarung mit Icahn etwas mit seinem Schweigen zu tun haben? Immerhin gewährt eBay seinen Top-Spitzenkräften, darunter auch Donahoe, mehrere Millionen Dollar an Bindungsprämien, den sogenannten Retention-Bonus. Der Retention-Bonus wird immer dann ausgezahlt, wenn Konzerne Restrukturierungen vornehmen. Meistens bekommen die Top-Mitarbeiter diesen, die sich aufgrund der Unklarheit über ihren weiteren Karriereweg als erste einen neuen Job suchen. Daher versuchen Konzerne oft, diese Spitzenkräfte durch eigens entworfene Kompensations-Modelle zumindest bis zur gelungenen Neuausrichtung des Unternehmens zu binden.