Die unendliche Geschichte geht weiter – Streik bei Amazon

Seit dem 08.12.2014 streiken die Mitarbeiter des Amazon-Standorts in Bad Hersfeld. Und wieder heißt es, dass die Arbeitsniederlegung in der Vorweihnachtszeit Amazon empfindlich treffen könnte. Das kennen wir schon vom vergangenen Jahr. Da allerdings sind die Katastrophen ausgeblieben.

Im Gegenteil: Amazon konnte 2013 die beste Weihnachtssaison seit seinem Bestehen verzeichnen. Am Cyber Monday  wurden weltweit rund 36,8 Millionen Artikel bestellt – das ist mit 426 Artikeln pro Sekunde ein neuer Rekord. Der Spitzenbestelltag war bei Amazon.de  im Jahr 2013 war der 15. Dezember, als Kunden mehr als 4,6 Millionen Artikel aller Kategorien auf der deutschen Webseite www.amazon.de bestellt haben. Das waren mehr als 53 Produkte pro Sekunde.

Ver.di versucht im Streit um einen Tarifvertrag bei Amazon wieder einmal den Druck zu erhöhen. „Solange Amazon den Beschäftigten den Respekt und Schutz durch Tarifverträge verweigert, werden wir den Druck aufrechterhalten“, so Ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.

Die Gewerkschaft will für die rund 9.000 Beschäftigten bundesweit einen Tarifvertrag aushandeln, der der Branche des Einzelhandels entspricht. Die Verantwortlichen von Amazon sind jedoch der Auffassung, dass die Beschäftigten in der schlechter bezahlten Logistik-Branche tätig sind und bezahlt sie demgemäß.

Gegenwärtig läuft Amazons Aktionswoche zur Weihnachtszeit mit vielen Schnäppchen für die Kunden. Es werden deutlich mehr Bestellungen erwartet als normalerweise. Die Angestellten haben eine Menge mehr zu tun, um diese zu bearbeiten. Ab dem 12. Dezember 2014 folgt eine zweite Weihnachtskampagne mit „Last-Minute-Angeboten“.

Durch den Streik der Amazon-Mitarbeiter, aber auch den der Mitarbeiter in den Verteilzentren der Post, könnte sich die eine oder andere Lieferung in der Vorweihnachtszeit etwas verzögern. Jeder ist also gut beraten frühzeitig seine Geschenke zu ordern.