IP-Adressen intern managen und extern für Onlinedienste sinnvoll nutzen

Die Sicherheit und Skalierbarkeit von großen Datenmengen wird im E-Commerce immer mehr zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Moderne Onlineshops nutzen bereits heute Cookies zur vielseitigen Datenspeicherung. So können sie die Inhalte von Warenkörben für gezielte Werbeanzeigen nutzen. Viel wichtiger sind jedoch die IP-Adressen, deren Funktionsweise für Onlinehändler immer wichtiger wird. Hier wird deutlich, welchen Zweck IP-Adressen haben:

Größere Onlinehändler mit vielen Mitarbeitern und einer hohen Anzahl an Besuchern haben ein hohes Aufkommen an IP-Adressen. Die Komplexität der IP-Adressschemata erfordert eine genaue Überwachung. Mit Software-Tools wie dem IP-Adress Tracker der Firma Solarwinds können alle IP-Ressourcen übersichtlich verwaltet werden. Gerade bei größeren Besucherströmen erkennen solche Programme selbstständig Probleme, bevor diese zu Störungen und Ausfällen der Website führen. Netzwerkfehler und IP-Konflikte werden verhindert.

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Im Gegensatz zu den eigenen IP-Adressen, die für den täglichen Einsatz generiert und verwaltet werden, dürfen die IP-Adressen der Kunden nicht einfach gespeichert werden. Zumindest nicht dann, wenn die Besucher des Onlineshops persönliche Daten wie den Klarnamen eingeben. Dann spielt es auch keine Rolle, ob es sich um eine dynamische oder statische IP handelt. Einträge über Newsletter- oder Bestell-Formulare führen dazu, dass IP-Adressen zu personenbezogenen Daten werden, die nicht gespeichert oder verwertet werden dürfen. Demnächst wird das BGH darüber entscheiden, wie der Personenbezug bei IP-Adressen zu bewerten ist.

Anders sieht es aus, wenn eine Vereinbarung zwischen Website-Betreiber und dem Internetprovider des Kunden besteht. Dieser vergibt eine IP-Adresse an den Anschlussinhaber, also den Kunden, sodass die IP-Adresse einer bestimmten Person zugeordnet werden kann. Sie dient somit als Identifikation bei dieser als IP-Payment bezeichneten Methode. Wenn Kunden kostenpflichtige Dienste aufrufen, wird die IP vom Provider gespeichert. Die Abrechnung erfolgt dann über die gewöhnliche Internet-Rechnung. Gerade für kleine Transaktionen und virtuelle Dienstleistungen ist eine derartige Methode einfach zu realisieren. Allerdings ist diese Form der Abrechnung seit Jahren umstritten.

Der Kunde muss dabei vor Abschluss der Inanspruchnahme der Dienstleistung deutlich auf diese Methode und ihre Funktionsweise aufmerksam gemacht werden. Ansonsten gibt es weder rechtlich noch technisch verbindliche Hindernisse. Der Provider übernimmt das Forderungsmanagement, was besonders kleinere Anbieter entlastet. Kunden profitieren davon, keine sonstigen persönlichen Daten eingeben zu müssen. Voraussetzung ist lediglich, dass der Provider ein solches Abrechnungssystem mitträgt.

Während die Anbieter von Waren und kostenpflichten Diensten nicht nur intern die große Menge an IP-Adressen kontrollieren können, profitieren sie auch von denen der Kunden in Form eine Vereinfachung kundenseitiger Prozesse. Was auf der einen Seite einfach erscheint, birgt trotzdem einige Gefahren. Sollten tatsächlich keine weiteren Nutzerdaten zur IP-Adresse anfallen, ist es für Betrüger oft leicht, technische Manipulation durch Software wie JavaScript vorzunehmen.

Weiterhin müssen sich die Firmen rechtlich genau absichern, da einige Rechtsexperten der Auffassung sind, dass eine Authentifizierung einzig über die IP-Adresse keinen juristisch gültigen Vertragsabschluss darstellt. Vor allem die steigende Anzahl der WLAN-User ist besonders gefährdet. Warnhinweise und deutlich sichtbare Informationen sind daher zwingend notwendig, falls eine solche Methode zur Anwendung kommt.

Um sich abzusichern, empfiehlt es sich, beim IP-Payment neue Unterseiten einzurichten. So kann der Dienstleister sicherstellen, dass er die Methode nur für eine bestimmte Leistung anwendet. Das Anlegen neuer Sub-Domains verändert jedoch die IP-Adresse der Domain. Hier wird besonders deutlich, wie interne und externe Faktoren bei der Verwendung von IP-Adressen zusammenspielen. Je mehr solcher Vorgänge beim Betrieb der Website und bei den Verkaufsprozessen zunehmen, desto wichtiger wird eine gute IP-Adressen-Verwaltung, die mit der bestehenden Softwareumgebung der Website und deren Verwaltung harmonisiert.

Frank