Amazon lenkt beim Verlagsstreit offenbar ein

Nach monatelangen Streitigkeiten um die Preiskonditionen für E-Bücher lenkt Amazon anscheinend ein. Amazon nimmt offenbar Abstand von der Forderung, in Zukunft von jedem E-Buch bis zu 50% des Verkaufspreises zu bekommen. Das berichtet Der Spiegel in der aktuellen Ausgabe vom 22.September 2014.

In der Vergangenheit hatte Amazon zirka 30% einbehalten. Die vorgesehene Steigerung auf 50% sahen die Verlage als Existenzbedrohung an.

Amazon ist nun wohl bereit, weniger als 40% zu verlangen und ferner Verträge über bis zu vier Jahre abzuschließen (bislang gab es nur Jahresverträge). Die Verlage können hierdurch wirtschaftlicher planen. Beim Verlag Bastei Lübbe geht man von einer möglichen Einigung noch vor der Frankfurter Buchmesse aus.

Dem skandinavischen Bonnier-Konzern gegenüber, zu dem beispielsweise auch Piper und Ullstein gehören, zeigte sich Amazon ebenfalls entgegenkommend. Hierzu detailliert äußern wollte man sich von Seiten Bonniers jedoch nicht.

Bonnier hatte sich in der Vergangenheit geweigert, auf die Forderungen Amazons einzugehen. Daraufhin lieferte der Internet-Gigant verschiedene Buchtitel des Verlages verspätet aus. In der Folge kam es zu Protesten von Verlagen, Autoren und den Lesern, die Marktmacht Amazons anprangerten.