Deutsche Verbraucherstimmung verschlechtert sich

Noch im Mai dieses Jahres war die Stimmung bei den Verbrauchern erstmalig seit 2008 wieder angestiegen. Durchschnittlich 40% der Verbraucher planten, ihre Ausgaben im Jahr 2015 zu steigern.

Jetzt im August sieht es ganz anders aus: Die deutschen Konsumenten werden durch die globalen Krisen in Israel, im Irak oder in der Ukraine immer stärker verunsichert. Die Kundenstimmung trübt sich so stark ein wie seit mehr als drei Jahren nicht mehr. Das sagen die Marktforscher der GfK in Nürnberg vorher.

Der Index für das Konsumklima im September verschlechtert sich laut GfK um 0,3 auf 8,6 Zähler. Das ist der niedrigste Stand seit Juni und zugleich der stärkste Rückgang seit Mai 2011. Im Frühjahr 2011 hatten die Atomkatastrophe von Fukushima und die Revolutionen in Nordafrika das Konsumklima belastet.

Die Verbraucher haben Angst davor, dass die Wirtschaft unter den internationalen Krisen leidet. Laut GfK sorgen die Zuspitzung der Situation im Irak, in Israel, der Ukraine sowie die sich schneller drehende Sanktionsspirale mit Russland für Verunsicherung.

Die Verbraucher gingen davon aus, dass die Wirtschaftslage mindestens einen Gang zurückschalten dürfte, so der GfK-Experte Rolf Bürkl. Diese Sorge beeinträchtigt ihre Bereitwilligkeit allerdings kaum, hochpreisige Gegenstände wie Möbel oder Autos zu kaufen.

Ebenso verzeichnet der entsprechende Indikator für die Konjunkturerwartung einen signifikanten Rückgang um 35,5 Punkte auf insgesamt 10,4 Zähler. Noch nie wurde seit dem Beginn der verbraucherseitigen Befragungen der GfK im Jahr 1980 ein solch kräftiger Einbruch registriert.

Für die Händler bleibt zu hoffen, dass sich die Verunsicherung der Konsumenten bis zum Weihnachtsgeschäft wieder beruhigt und sich das Konsumklima alles in allem wieder erholt.