Ist der Börsengang der Alibaba Group in Gefahr?

Der chinesische Online-Riese Alibaba wickelt mehr Umsatz ab als Amazon und eBay zusammen. Die Anleger freuen sich auf den größten Börsengang der Geschichte. Doch unerwartet tauchten nun Verwirrungen auf:

Unregelmäßigkeiten in den Geschäftsbüchern der Filmproduktions-Tochter Alibaba Pictures stellen den Börsengang in New York in Frage. Der Konzern führt jetzt eine interne Revision durch. Alibaba Pictures gehört mehrheitlich zur Alibaba Group. Diese wollte in den kommenden Monaten in den USA an die Börse gehen und könnte dabei rund 20 Milliarden US-Dollar einnehmen.

Die Veröffentlichung der Halbjahresresultate von Alibaba Pictures wurde verschoben und  die Aktie vom Handel ausgesetzt.

Wie Alibaba Pictures der Hongkonger Börse mitteilte, beleuchte die interne Revision des Unternehmens eine „bestimmte, möglicherweise regelwidrige Behandlung von Finanzinformationen“ in früheren Bilanzierungsperioden sowie eine vermutlich „unzureichende Bildung von Rücklagen gegen die Wertminderung bestimmter Geschäftsteile“ in den ersten sechs Monaten des Jahres 2014.

Die internen Bilanzprüfer kontrollieren laut Börsenmitteilung, ob diese potentiellen Diskrepanzen schon frühere Geschäftsberichte des Konzerns betreffen. Wie lange die Kontrolle der Zahlen dauern wird ist nicht klar.

Alibaba zahlte im Juni 2014 über 800 Millionen Dollar für einen Mehrheitsanteil am Film- und Fernsehstudio Chinavision Media und änderte den Firmennamen in Alibaba Pictures Group. Wie aus dem Schreiben an die Börse hervorgeht, traten die möglichen Bilanzierungsprobleme vor der Akquisition auf. Nach dem Kauf stellte Alibaba ein neues Management bei der Filmtochter ein, darunter auch Zhang Qiang, einen ehemaligen Top-Manager bei der staatlich kontrollierten China Film Group Corp.