Amazon dehnt Preiskampf auf Disney-Filme aus

Die jüngsten Proteste durch Top-Autoren und Verlage gegen die Methoden Amazons haben anscheinend ihre Wirkung verfehlt.

Amazon dehnt Preiskampf Disney-Filme aus
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909 Autoren (Authors United) kritisierten in der Sonntagsausgabe der New York Times, dass Amazon Verlage unter Druck setzt und damit Autoren schade. In dem Brief wird zudem vorgeschlagen, dass die Leser dem Amazon CEO Jeff Bezos eine Mail schicken sollen und ihm mitteilen, wie sie denken. Unter den Autoren sind so bekannte Namen wie John Grisham, Stephen King, Paul Auster und James Patterson, neben dem Verfasser des Protestschreibens dem Thriller-Autor Douglas Preston. Dem Online-Händler wird vorgeworfen, mutwillig Lieferengpässe bei Büchern herbeizuführen, dessen Verlage keine höheren Preisnachlässe auf E-Books einräumen wollten. Der Verlag Hachette, für den Preston Krimis schreibt, gehöre dazu.

Jetzt dehnt trotzdem Amazon seinen Preiskampf von E-Büchern auf Filme aus. Betroffen waren am Wochenende Filme wie „Captain America“ und „Die dunkle Fee“ aus dem Hause Disney. Kurz vor den Verkaufsstarts der DVDs hat Amazon die Funktion für Vorbestellungen auf seinem Marktplatz deaktiviert. Das galt anscheinend für fast alle Disney-Titel.

Das erinnert an Auseinandersetzungen zwischen Amazon und Time Warner sowie dem Verlag Hachette. Warner-Filme waren von Mitte Mai bis Ende Juni zur Vorbestellung nicht verfügbar. Ob zwischen Walt Disney und Amazon jetzt ähnliches passiert, ist bislang nicht klar.

Amazon versucht immer wieder die Preise zu drücken, um günstiger als seine Mitbewerber zu sein. Amazon möchte es sich jedoch auch nicht mit den Autoren verderben. Amazon bietet den Autoren daher die Möglichkeit, ausschließlich beim Internetriesen zu veröffentlichen. Im Gegenzug sollen sie dafür höhere Gewinnspannen als bei den üblichen Verlagen erhalten.

Wie GIGAOM berichtet, hat Amazon in Anlehnung auf den Vorschlag im Protestbrief (s.o) der Autoren schnell reagiert: „Amazon to readers: You should email Hachette’s CEO and CC us“.

Aber auch Buchläden wie die Buchhandelskette „Barnes & Noble“  behandeln Autoren nicht immer fein: So sperren „Barnes & Noble“ und weitere Buchhandlungen Bücher aus, die über Amazon verlegt wurden, wodurch es diese Bücher in den Geschäften fast nicht zu kaufen gab.