Anti-Amazon-Gesetz: Buchversand in Frankreich kostet nun 1 Cent

Dass Amazon in Frankreich unter Beschuss steht, darüber berichtete onlinemarktplatz.de schon mehrfach. Der französischen Regierung ist der kostenfreie Versand Amazons ein Dorn im Auge. Auch wäre es der Regierung am liebsten, wenn Amazon keine Bücher mehr zu Discount-Preisen anbieten würde.

Der französische Senat hatte daher im Januar 2014 einem Gesetz zugestimmt, das allen Internet-Händlern verbietet, Preisnachlässe mit einer kostenfreien Lieferung zu verbinden. Kürzlich ist das sogenannte „Anti-Amazon-Gesetz“ in Kraft getreten und Amazon hat prompt reagiert, denn der Gesetzgeber hatte es verpasst, die Mindesthöhe für Versandkosten im Anti-Amazon-Gesetz festzulegen.

„Ein neues Gesetz verbietet uns in Frankreich einen Preisnachlass von 5% und parallel dazu kostenfreien Versand auf Bücher anzubieten. Doch sind die Kundenwünsche nach dem Zugang zum größten Angebot, der schnellstmöglichen Lieferung und dem besten Preis sehr zahlreich. Und wir denken Sie haben Recht. Aus diesem Grund haben wir für „Nicht-Prime-Mitglieder” den Mindestpreis … pro Bestellung, die ein Buch enthält, auf 0,01 Euro angesetzt.“

Kunden des kostenpflichtigen Zusatz-Dienstes Prime erhalten ihre Bücher weiterhin ohne zusätzliches Porto. Beim Prime-Angebot liegt kein reiner Gratisversand vor, da hierfür eine Jahresgebühr zu entrichten ist.

So ganz einfach ist die Buchverkaufsregelung in Frankreich nicht und sie wird auch von der EU kritisch beäugt. Das französische Gesetz verbietet Buchhändlern nämlich mehr als 5% Preisnachlass auf Bücher anzubieten. Internet-Händler sind nach dem neuen Gesetz verpflichtet, Bücher zum vom Verlag festgesetzten Preis („prix maximum“) zu verkaufen. Das gilt für die Zeit von zwei Jahren nach Erscheinen. Die Internet-Händler können jedoch, bei Berechnung von Lieferkosten, die besagten 5% Rabatt gewähren. Diese Forderung allerdings gilt nicht für Unternehmen, die ihre Bücher in Buchhandlungen versenden.