Weltmeisterschaft, Bundesliga, Regionalliga: Zwischen Armut und Reichtum

Der Deutsche Fußballbund, die Fifa und die erstklassigen Vereine erzielen pro Saison Umsätze in Millionen-Höhe. Die Fernsehsender lassen sich das wöchentliche Fußballspektakel einiges kosten. Doch ein Blick in die Regionalliga verheißt nichts Gutes, denn dort halten sich die Einnahmen in Grenzen und die Zuschauerzahlen sind auch mehr als überschaubar. Wer was in den Ligen verdient, zeigen wir in diesen Artikel.

Die erste Bundesliga strotzt nur so vor Sponsoring-Einnahmen

In der letzten Saison waren pro Spiel der Bundesliga-Mannschaften 43.490 Fans anwesend. Über mangelnde Sponsoren kann sich ein Verein der ersten Liga nicht beklagen, denn schließlich steigt auch die Anzahl der Zuschauer vor den Bildschirmen. Zusätzlich nehmen die Vereine Millionen durch die Übertragungsrechte ein. In diesem Jahr sind es 560 Millionen Euro gewesen. Das Volumen steigt bis 2017 auf 673 Millionen Euro an. Für den Verein lohnt es sich dabei gleich mehrfach in der Tabelle nach oben zu steigen, denn der erste Platz bekommt am meisten von den Fernseheinnahmen ab. Bayern München kassierte in der Saison 2013/2014 32 Millionen Euro. Die unteren Ränge müssen sich mit rund der Hälfte zufrieden geben. Hinzukommen die Sponsoring-Einnahmen aus der Vergabe eines werbewirksamen Stadionnamens: Allianz-, Commerzbank-Arena. Die Werbung auf den Trikots und die getragenen Marken werden ebenfalls vergütet. In der vergangenen Saison verdienten laut Fussball-Geld.de die Bayern 56 Millionen Euro durch Sponsoring. Hertha BSC schaffte es nur auf 7,8 Millionen Euro.

Die Fußball-Vereine der ersten Bundesliga erwirtschafteten in der letzten Saison durch Trikot-Sponsoring 127,8 Millionen Euro.
Bildquelle: Eigene Darstellung.
Weltmeisterschaft, Bundesliga, Regionalliga: Zwischen Armut und Reichtum 1

Die Regionalliga hat zu kämpfen

Kaum jemand weiß, dass die Regionalliga im Jahre 1963 zur zweithöchsten Spielklasse gehörte. Die zweite Bundesliga wurde erst 1974 gegründet. Vor einige Jahren, nämlich 2008/2009 wurde dann die dritte Liga eingeführt und die Regionalliga auf Platz vier verwiesen. Die durchschnittliche Zuschauerzahl bei einem Spiel der Regionalwest in der vergangenen Saison lag laut reviersport.de bei 1.643. Die Vereine Rot-Weiss Essen und Alemannia Aachen vereinen dabei die meisten Zuschauerzahlen auf sich. Kein Wunder also, dass nach 36 Spielen die Begegnung zwischen den beiden Mannschaft das mit 11.600 Zuschauern am höchsten frequentierte Spiel war.

Seit der letzten TV-Reform gibt es für die Regionalliga und deren Vereine keine TV-Honorare mehr. Die Presse spricht unlängst von einer verarmten Spielklasse. Kein Wunder, schließlich halten sich Sponsoren zurück. Umso erfreulicher ist es, dass sich einige Unternehmen wie Wettbonus.net, DocMorris und RWE für den Fußball in der vierten Spielklasse engagieren und stark  machen.

Die FIFA bricht einen Rekord nach den nächsten

Die Weltmeisterschaft lief nicht nur für Deutschland sehr gut, sondern auch für den Initiator. Insgesamt sollen 3,6 Millionen Fußballbegeisterte in die Stadien geströmt sein. Die Gesamteinnahmen für Brasilien sollen sich auf 24 Milliarden Euro belaufen. Der Sieger erhält eine Prämie von 40 Milliarden US-Dollar. Die Fernsehanstalten bezahlten für die Übertragungsrechte 150 Millionen Euro.

Neben acht Sponsoren gab es bei der WM in Brasilien acht nationale Förderer und sieben FIFA-Partner.
Bildquelle: Eigene Darstellung.
Weltmeisterschaft, Bundesliga, Regionalliga: Zwischen Armut und Reichtum 2
Bei der Weltmeisterschaft in Brasilien konnte die FIFA Sponsoring-Einnahmen in Höhe von 1,4 Milliarden US-Dollar verbuchen.
Bildquelle: Eigene Darstellung.
Weltmeisterschaft, Bundesliga, Regionalliga: Zwischen Armut und Reichtum 3

Die Bundesliga und internationale Veranstaltungen wie die Weltmeisterschaft erfahren in den letzten Jahren einen wahren Geldsegen. Vereine der Regionalliga und darunter beklagen sich über mangelnde Aufmerksamkeit und fehlende Einnahmen. Regelmäßige Spiel-Besuche helfen den Vereinen und sichern das Überleben, denn nicht wenige Fußballclubs mussten in der Vergangenheit Insolvenz anmelden.

Frank