eBay setzt sich gegen Händler-Anschuldigung nach Hackerangriff zur Wehr

eBay setzte sich in den USA gegen Vorwürfe einzelner Händler zur Wehr. Diese hatten dargelegt, dass der Hackerangriff für den Einbruch ihrer Verkaufszahlen verantwortlich sei.

eBay USA setzt sich gegen Händler-Anschuldigung zur Wehr
eBay setzt sich gegen Händler-Anschuldigung nach Hackerangriff zur Wehr 1

Robin Ramsden, Händlerin und Besitzerin des Cornerstone Stained Glass Supplies-Shops auf dem Online-Marktplatz eBay, war in der Today Show aufgetreten. Wie eCommerceBytes berichtete, erklärte Robin Ramsden in der TV-Show, dass ihre Verkäufe im Schnitt von 100 Bestellungen auf 30 Bestellungen pro Tag abnahmen. Zudem warf sie eBay vor, dass die Verantwortlichen viel zu wenig unternommen hätten, eBay-Nutzer davon zu überzeugen, dass die Webseite sicher sei.

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Gegenüber der Today Show stellte eBay klar:

„Da unser zweites Quartal erst am 30. Juni 2014 endet, können wir zur allgemeinen Performance auf eBay bisher nichts sagen. Voraussichtlich werden wir am 16. Juli die Zahlen für das dritte Quartal bekanntgeben. Wir sind jedoch erfreut darüber, dass der kürzlich erfolgte Hackerangriff gegen eBay das Business von Ms. Ramsden nicht beeinträchtigt hat.“

eBay wollte den Vorwurf aus der Show nicht auf sich sitzen lassen und Ms. Ramsden relativierte ihre Aussagen: Sie habe nie auf der Aussage beharrt, dass der Cyberangriff Schuld trage an ihren verringerten Verkäufen. Vielmehr sei eBays Mitteilung vom 21. Mai 2014 der Knackpunkt gewesen. Durch diese späte Ankündigung (der Hackerangriff fand bereits Anfang des Jahres statt) seien die eBay Kunden erst unsicher geworden.

Weiter zeigt sich Ina Steiner von eCommerceBytes darüber überrascht, dass eBay in seiner Mitteilung Einzelheiten über Ramsdens Store veröffentlichte.

Das eBay-Statement begann mit der Aussage:

„Was dieses Jahr anbelangt, wächst der Umsatz von Cornerstone Stained Glass Supplies auf eBay im Vergleich zum vergangenen Jahr…. Wir haben uns unmittelbar mit Ms.Ramsden kurzgeschlossen und ihr angeboten, direkt mit ihr zu arbeiten, um sie dabei zu unterstützen ihr eBay-Business erfolgreich zu betreiben.“

Doch Ms.Ramsden nennt dieses Statement irreführend. Denn ihre Verkäufe seien nur bis Mai 2014 angestiegen, dem Zeitpunkt als der Cyberangriff veröffentlicht wurde. … auch habe sie von dem eBay-Verantwortlichen, der sie kontaktiert habe keine konkrete Hilfe erhalten. Er meint nur, dass die Verkäufe saisonal zurück gegangen seien.
Es ist das erste Mal, dass eBay Einzelheiten über den Store eines einzelnen Verkäufers, der auch namentlich von eBay genannt wird, öffentlich diskutiert. Ina Steiner schreibt:

Auf die Frage an Ms.Ramsden, ob eBay Sie um Erlaubnis gefragt habe ihren speziellen Fall mit einem Reporter von Today zu diskutieren antwortete die Händlerin: „Nein, aber eBay informierte mich darüber, was im Statement gesagt werden würde. Und ich sagte: okay!“

Hierzu merkt Steiner an: „Während  der telefonischen Anfrage hatte ich das Gefühl, dass Ms. Ramsden sehr wohl wusste, dass eBay sich öffentlich äußern werde. Doch sie hatte nicht das Gefühl nach ihrem Einverständnis gefragt zu werden, die Einzelheiten ihres Falls öffentlich zu besprechen.“