Handel im Wandel

Die Umsatzzahlen des Handels im Internet steigen seit Jahren an. Deutschland ist im Ländervergleich zwischen acht ausgewählten europäischen Ländern ganz vorn mit dabei. Im vergangenen Jahr verzeichnete Deutschland einen Umsatz von 34,3 Milliarden Euro, Großbritannien ist mit über 45 Milliarden Euro eindeutiger Spitzenreiter. In dieser Statsistik inbegriffen sind alle zusammenhängenden Dienstleistungen wie Transport oder Installation, die vom Endverbraucher online erworben wurden.

Online-Handel wächst weiterhin
Wirft man einen Blick auf die Business-to-Costumer Prognosen der nächsten Jahre, ist dieser Trend innerhalb Europas nicht mehr wegzudenken. Das Wachstum des E-Commerce ist ungebrochen und macht nicht mehr nur dem stationären Handel zu schaffen. Auch viele Online-Anbieter selbst geraten unter starken Wettbewerbsdruck. „Im boomenden Online-Handel gibt es nur wenige Gewinner. Die große Mehrheit der Anbieter wird in den nächsten sieben Jahren eingehen”, sagt Experte Nikolaus Mohr in der WirtschaftsWoche. Laut seiner Prognosen werden 90% aller reinen Online-Shops bis 2020 auf der Strecke bleiben. Hauptursache dafür ist die Preistransparenz im Netz, die den Wettbewerb unaufhaltsam steigert. In Folge fallen Gewinnmargen immer geringer aus, und Verluste werden geschrieben, bis schließlich keine neuen Investitionen mehr möglich sind.

Online-Händler müssen bangen
Auch der international bekannte Modehändler-Zalando schreibt noch immer keine schwarzen Zahlen . Zu hohe Investitionen und Erwartungen sollen schuld an den hohen Gewinnverlusten sein. Experte Nikolaus Mohr sieht die Schuld in den immens hohen Marketingkosten, die diverse Shops zahlen, um über Suchmaschinen wie Google potentielle Kunden schneller anzulocken. Bisher galt es, auf Individualisierung und Personalisierung von Angeboten zu setzen, um sich von der Masse abzuheben. Ziel dabei: Vertrauen schaffen, dem Kunden Sicherheit und Orientierung bieten. Ob das in Zukunft an Bedeutung verlieren wird, ist unklar.

Qualität statt Quantität
Vor allem kleinere, spezialisierte Onlineshops erleben Zuwachs und punkten dank spezialisierter Angebote und kompetenter Beratung gegenüber den Großhändlern. So hat sich beispielsweise mit Bier-Deluxe ein Online-Shop etabliert, der ausschließlich Bier aus verschiedensten Nationen im Sortiment hat – und diese Idee kommt an. Vielleicht, weil Bier-Deluxe seine Idee gut zu promoten weiß. Seit dem werden 15.03.2014 TV-Spots ausgestrahlt, die während der Fußball Bundesliga, der Champions League, aber auch während der Formel1 auf Sky geschaltet wurden. Klar, dass auf diesem Weg viel Aufmerksamkeit auf diese Nischen-Idee gelenkt wird, dennoch reicht die Massenwerbung allein nicht aus. Auch die Website muss ansprechen und versprochene Dienstleistungen eingehalten werden, um schließlich neue Kunden beliefern zu können.

Wer weiterhin am meisten profitieren wird
Am meisten von diesem Trend profitiert die Versandbranche. Denn ganz gleich, was man online ergattert,Waren werden auf dem Postweg geliefert. „Die Handelsbranche verändert sich rasant. Sie wird sich mehr verändern in der Zukunft, als in der Vergangenheit”, so Post-Vorstand Jürgen Gerdes. Denn gerade die Logistikbranche unterliegt durch zunehmenden Online-Handel einem stetigem Wandel.

Frank