Stichproben von Autobild führen zu gestohlenen Autoersatzteilen auf eBay

Wie Autobild in seiner aktuellen Ausgabe (Heft 18/2014) berichtet, haben mehrere Stichproben bei eBay zu gestohlenen Ersatzteilen geführt. Der Online-Handel mit gestohlenen Auto-Ersatzteilen steigt immer stärker an.

In einem Fall gab sich ein Autobild-Reporter bei der Nachforschung als Taxi-Unternehmer aus. Er sucht Kontakt zu einem Mann aus Österreich, den die Polizei schon seit längerem des Handels mit gestohlenen Autoteilen beschuldigt, der sich inzwischen aber nach Südostasien absetzen konnte. Bis zu seiner Flucht im Dezember 2013 soll er mit Hehlerware laut Ermittlungsakte einen Umsatz von etwa 2,9 Millionen Euro generiert haben. Seine Geschäfte wickelte der Mann auch nach seiner Flucht noch über den Online-Marktplatz eBay ab.

Stichproben von Autobild führen zu gestohlenen Autoersatzteilen auf eBay
Stichproben von Autobild führen zu gestohlenen Autoersatzteilen auf eBay 1

Andreas Kummer, Leiter der „Soko Kfz“ in Eisenstadt/Österreich: „Es hat etwa sechs Wochen gedauert, bis eBay das erste Benutzerkonto gesperrt hat, dabei hatten wir einen Haftbefehl und einen Untersuchungsbeschluss in der Hand.“ Nach seiner Flucht setzte der Mann seine Geschäfte einfach mit einem neuen eBay-Konto fort. Dieser Account sei inzwischen zwar wieder gesperrt, jedoch sei der Gauner weiterhin auf anderen Online-Marktplätzen aktiv.

Ein Sprecher von eBay räumte Sicherheitsprobleme ein. Es sei ein interner Fehler, den man bedauere. Das erfülle in keinster Weise den Anspruch, den man selbst an seine Arbeit stelle. Nach den Autobild-Ermittlungen konnte ein Helfer des Mannes zu einer Haftstrafe verurteilt werden. Bei einigen weiteren Stichproben konnte Autobild die angebotenen Teile anhand ihrer Seriennummern als gestohlen identifizieren.

Vor allem gestohlene Motoren verkaufen sich gut. Ein Mechaniker erklärt gegenüber Autobild die Vorgehensweise bei der „Motorwäsche“: „Immer wenn ein Sprinter fünf neue Motoren in die Firma brachte, hat er fünf Schrottmotoren mitgenommen. Die Nummern dieser kaputten, aber legalen Aggregate hat der Lieferant später in die gestohlene Ware eingraviert, die heiße Ware so gewaschen“, so der Insider. Gegen seinen Ex-Arbeitgeber läuft aktuell ein Strafprozess. Er soll mit den gestohlenen Teilen einen Umsatz von 4,7 Millionen Euro erwirtschaftet haben. Die Polizei fand in seinem Besitz unter anderem 500 Motoren, 700 Getriebe sowie drei komplette Porsche.

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