Amazon macht ernst: Test eines eigenen Liefer-Netzwerkes im Gange

Wie unter anderem marketwatch.com schon vor ein paar Tagen berichtete, testet Amazon in den USA sein eigenes Liefer-Netzwerk für die „last mile“, den letzten Auslieferungsschritt bis zu der Haustüre des Kunden. Im Großraum von San Francisco, New York und Los Angeles wird der Probelauf aktuell durchgeführt.

Amazon macht ernst: Test eines eigenen Liefer-Netzwerkes im Gange
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Amazon USA hat sich zu diesem Testlauf wahrscheinlich auch deshalb so zügig entschlossen, weil es im vergangenen Jahr Probleme bei der Auslieferung der bestellten Weihnachtsgeschenke gab. Mit einem eigenen Liefer-Netzwerk hätte Amazon mehr Kontrolle über die Einkaufserfahrung. Der Internet-Händler würde ferner mehr Flexibilität darüber erlangen, zu welchem Zeitpunkt die bestellten Waren beim Kunden ankommen. Amazon könnte mit seinen eigenen Lieferwagen auch spät abends oder zu speziell gewünschten Kunden-Zeiten die Produkte beim Käufer liefern. Zudem hätte Amazon eine größere Kontrolle hinsichtlich der Lieferkosten, die im letzten Jahr um 29% angestiegen sind.

Die Nachricht eines eigenen Amazon-Zustelldienstes ist nicht neu. Scot Wingo, CEO von ChannelAdvisor, spekulierte vor ein paar Wochen bereits darüber.

Für die etablierten amerikanischen Zusteller FedEx, UPS oder den U.S. Postal Service, die derzeit das Gros der Amazon-Pakete ausliefern, hieße das, große Umsatzeinbußen hinnehmen zu müssen.

Interessanterweise hat Amazon vor dem Testlauf in den USA schon in Großbritannien mit der Auslieferung an die Haustüre des Kunden begonnen. Wann ein solcher Zustellservice in Deutschland an den Start gehen wird ist noch unklar.