Geht Alibaba mit einem Börsenwert zwischen 150 und 200 Milliarden USD noch im April 2014 an die Börse?

Der chinesische Internetkonzern Alibaba startete schon im März 2014 mit den ersten Vorbereitungen für einen Börsengang. Alibaba hatte auch die Gerüchte bezüglich eines Börsengangs in den USA in seinem Unternehmensblog bestätigt.

Schon in den kommenden Wochen könnte dann an der Wall Street vielleicht einer der größten Börsengänge aller Zeiten anstehen. Das geplante Börsendebüt Alibabas sorgt bei den Anlegern für Unruhe. Und den bekannten Internetgiganten Amazon, Facebook oder eBay könnten damit schon bald harte Zeiten bevorstehen.

US-Konzerne haben in China aufgrund der Internetzensur der chinesischen Regierung noch keinen Fuß in die Tür bekommen. Nach wie vor wird das Internet dort von drei inländischen Konzernen dominiert: Baidu (Suchmaschine), Alibaba und Tencent (soziales Netzwerk).

Mit dem Börsengang von Alibaba droht den US-Konzernen ein schärferer Wettbewerb, wenn es um die Gunst der Anleger geht. Die Alibaba-Group, zu der auch die Handelsplattform Taobao gehört, auf der 6 Millionen kleinere chinesische Hersteller und Händler ihre Waren anbieten, hat bereits vor geraumer Zeit einen Börsengang angekündigt. Von ihren Plänen in Hongkong an die Börse zu gehen, sind die Alibaba-Verantwortlichen längst abgekommen. Sie glauben, dass sie bei einem Börsengang in New York ihren Einfluss auf das Unternehmen besser absichern können.

Im Vorfeld des Börsenstarts gab Alibaba rund 3 Milliarden Dollar für Übernahmen aus. Hinter dem Konzern steht der 50-jährige Jack Ma. inzwischen schreibt Alibaba allein in einem Quartal rund 1,8 Milliarden Dollar Umsatz und erzielt einen Gewinn von knapp 800 Millionen Dollar. Natürlich ist Alibaba auch deshalb so erfolgreich, weil internationale Mitbewerber in China nicht Fuß fassen können oder dürfen.

Laut dem Statistikdienst En/oDesk erreichte Alibabas B2C-Tochter Tmall, die chinesische Ausführung von Amazon.com, Ende 2013 einen Marktanteil von 49,7%. Amazon China brachte es im selben Zeitraum hingegen lediglich auf einen Anteil von 2,7%. Rund 70% aller ausgelieferten Päckchen in China haben ihren Ursprung bei Alibaba.

Analysten bewerteten den Konzern 2012 noch mit einen Börsenwert von 40 bis 50 Milliarden Dollar, mittlerweile jedoch veranschlagt beispielsweise Goldman Sachs einen Börsenwert von 153 Milliarden Dollar. Die Macquarie-Group sieht sogar einen Wert in Höhe von 200 Milliarden Dollar als angemessen an.

Ein Teil des Geldes, das durch den Börsengang generiert wird, soll für das internationale Wachstum des Konzerns eingesetzt werden. Vor allem das Business in den Schwellenländern soll vorangetrieben werden.

Neben Vorstandschef Jack Ma dürfte auch das amerikanische Internet-Unternehmen Yahoo! von Alibabas Börsengang profitieren. Yahoo! ist mit einem Anteil von 24% einer der größten Aktionäre Alibabas.