Gebremstes Wachstum bei Amazon Großbritannien in 2013

Anders als in Deutschland, verlangsamte sich das Wachstum von Amazon Großbritannien im Jahr 2013. Grund hierfür sollen Boykott-Aufrufe von Verbraucherschützern und Parlamentsmitgliedern gewesen sein, die kritisierten, dass Amazon in Großbritannien zu wenig Steuern zahle.

Neue Zahlen von Amazon Großbritannien zeigen, dass die Netto-Verkäufe in Großbritannien 2013 zwar immer noch um 12,5% angestiegen sind, im Vergleich zu einem Wachstum von 21% zwischen 2011-2012 aber sehr viel geringer waren. Nick Bubb, unabhängiger Retail-Analyst, war über das Übermaß der Verlangsamung sehr erstaunt. Er hatte mit einer Steigerung von etwas mehr als 20% gerechnet

Die britischen Verbraucherschützer riefen zu einem Boykott von Amazon (aber auch von Starbucks und Google) auf, nachdem Mitglieder des Parlaments Amazon aufgrund seiner niedrigen Steuerzahlungen an den Pranger stellte. 3,2 Millionen Pfund an Steuern zahlte Amazon angeblich nur im Jahr 2012. Die französische Steuerbehörde hatte Amazon im Jahr 2012 auch dazu aufgefordert, für die Jahre 2006 bis 2010 252 Millionen Dollar (etwa 200 Millionen Euro) an Steuern nachzuzahlen.

Der Analyst Bubb glaubt, dass unter anderem der Boykottaufruf im Zusammenhang mit der Wachstums-Verlangsamung steht. Zudem gebe inzwischen stärkere Konkurrenz im Elektronikbereich und eine niedrigere Verkaufsquote für Bücher und CDs.

Clive Black, ein Shore Capital Analyst, warnte hingegen, zu viel in die aktuellsten Zahlen hinein zu interpretieren. Amazon sei häufig schon unterschätzt worden. Eine Anfrage des britischen Telegraph an Amazon, die Verlangsamung zu kommentieren, wurde abgelehnt.