Kunden geben immer häufiger persönliche Daten preis

Immer mehr Verbraucher zeigen sich bereit, dem Einzelhandel persönliche Daten zur Verfügung zu stellen, vor allem dann, wenn das mit wahrnehmbaren Vorteilen verbunden ist. Alleine die Bereitschaft, über GPS den aktuellen Standort mitzuteilen, verdoppelte sich annähernd im Jahresvergleich auf 36%. 38% würden ferner ihre mobile Telefonnummer verraten, um Textbotschaften zu erhalten. 32% sind daneben bereit, ihre sozialen Gepflogenheiten im Internet zu ausplaudern. So das Resultat der aktuellen Retail-Studie von IBM , für die weltweit über 30.000 Verbraucher befragt wurden.

Laut Studie wollen Verbraucher diejenigen Technologien, die ihnen heute zur Verfügung stehen, auch für ihre Einkäufe nutzen können. Dabei wünschen sie sich:

  • Preiskonsistenz über alle Einkaufskanäle hinweg
  • Die Möglichkeit, sich Produkte, die Vorort im Laden nicht mehr bereitgestellt werden, direkt nach Hause schicken zu lassen
  • Den Status einer Bestellung abfragen zu können
  • Ein einheitliches Warenangebot über alle Kanäle hinweg sowie die Option, online gekaufte Ware auch im Laden retournieren zu können

Vier verschiedene Verbrauchergruppen:

  • 19% haben augenscheinlich gar kein Interesse an der Nutzung neuer Technologien für das Einkaufen
  • 40% nutzen diese Technologien lediglich zur Beschaffung von Informationen aber kaum, um effektiv einzukaufen.
  • 29% arbeiten damit relativ intensiv, sie informieren sich und kaufen auch digital.
  • 12% können als echte Vorreiter eingeordnet werden. Sie wollen neue Technologien über alle Kanäle hinweg verwenden und machen davon auch die Wahl ihrer bevorzugten Händler abhängig.

Insgesamt kaufen immer mehr Verbraucher im Netz ein. In der IBM Retail-Studie, von 2013 wurden noch 84% aller Nicht-Lebensmittel-Einkäufe im stationären Ladengeschäft getätigt.
Diese Zahl sank nur ein Jahr später auf 72%. Überraschenderweise hat dabei das „Showrooming“ (Waren vorab im Laden anschauen, dann aber online kaufen), auf diese Entwicklung scheinbar keinen positiven Einfluss: Während sich im Jahresvergleich etwas mehr Verbraucher (6% gegenüber 8%) erst einmal im Geschäft informierten, erfolgten daraus aber nur 30% aller Internet-Käufe(-50% gegenüber dem Wert von 2013). 70% der Online-Käufe wurden hingegen ausschließlich und unmittelbar im Internet ausgeführt.

Omnichannel-Retailing ist nicht nur eine Herausforderung für den Umgang mit großen Datenmengen, Stichwort big Data, sondern auch eine Frage der Datenqualität, des -umfangs und der -herkunft.
Verknüpft werden müssen sämtliche Interaktions-Daten eines Kunden (online, mobil, im Store) mit externen Daten.

Die größte Aufgabe liegt dabei weniger in Sammlung, Sicherung und Auswertung, sondern eher in der schnellen Reaktion auf ein bestimmtes Kundenverhalten. Denn Empfehlungen und personalisierte Offerten sind umso erfolgreicher, je punktgenauer und schneller sie den Adressaten erreichen.