Britische Internethändler haben beim internationalen Handel die Nase vorn

Die Unternehmensberatung OC&C Strategy Consultants hat gemeinsam mit Google die Internationalisierung von 1.500 Online-Händlern aus den sechs Nationen Großbritannien, USA, Deutschland, Frankreich, Niederlande und Skandinavien analysiert.

Britische Internethändler haben beim internationalen Handel die Nase vorn
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In der aktuellen Studie wurde untersucht, welches Land hinsichtlich des Internethandels am meisten im- und exportiert. Ferner hat Google die überstaatlichen Suchanfragen im Hinblick auf den Online-Handel genauer unter die Lupe genommen.

Die Autoren der Studie sagen für den grenzüberscheitenden Internet-Handel in den folgenden Jahren ein enormes Wachstum voraus. Sie erwarten, dass das Exportvolumen von Online-Händlern in den sechs weltweit größten E-Commerce-Märkten von aktuell 19 Milliarden Euro bis 2020 auf rund 96 Milliarden Euro ansteigen wird. Der grenzüberschreitende E-Commerce-Warenverkehr werde damit im Durchschnitt ca. 18% des gesamten Online-Umsatzes eines Landes erzielen, so Dr. Gregor Enderle, der für die Studie verantwortliche Partner bei OC&C.

Die sechs untersuchten Märkte generieren mehr als 50% des weltweiten E-Commerce-Umsatzes. Ein Resultat der Studie ergibt, dass Großbritanniens Online-Handel weltweit am stärksten nachgefragt wird. Auf Rang zwei landen die Online-Händler aus den USA, auf Platz drei erst Deutschland.

Die britischen Online-Händler haben 2013 besonders erfolgreich ihre Waren exportiert. E-Retailer aus Großbritannien verschickten grenzüberschreitend Ware im Wert von 1,805 Milliarden Euro in die untersuchten Märkte, die Deutschen hingegen gerade mal für 13 Millionen Euro. Die Briten haben sich zudem eine starke Position insbesondere im Bereich Bekleidung erarbeitet. Der Anteil der Bekleidung an den Exporten lag bei 891 Millionen Euro. Deutsche Online-Händler exportierten Bekleidung im Wert von 197 Millionen Euro. Zum Erfolg des britischen Online-Handels tragen auch die deutschen Verbraucher bei. Sie bestellten in Großbritannien waren im Wert von 200 Millionen Euro. Nur Online-Händler aus den USA sind bei den Bundesbürgern noch beliebter (bestellter Warenwert 263 Millionen Euro).

Der größte Nettoimporteur ist Frankreich: Französische Kunden erhalten grenzüberschreitend Pakete im Wert von 1,154 Milliarden Euro bei E-Commerce-Anbietern aus den anderen untersuchten Ländern, während französische Online-Händler Produkte für nur 461 Millionen Euro an internationale Kunden verkaufen. Auch deutsche Online-Händler profitieren von den konsumfreudigen Franzosen und versenden Waren im Wert von 423 Millionen Euro nach Frankreich. Erfolgreich sind deutsche Online-Händler auch in den Niederlanden, wo sie Produkte für 175 Millionen Euro verkaufen.