Multichannel-Strategie verschiedener Einzelhändler zahlt sich aus

Kaufen Internet-Shopper außerhalb der virtuellen Welt ein, dann am liebsten bei Lidl. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC unter 1.005 Konsumenten in Deutschland.

Für gut jeden vierten Verbraucher ist Lidl der bevorzugte Multichannel-Einzelhändler. Auf Platz zwei folgt der Modehändler H&M (20%), danach Edeka und Rewe (jeweils 18%). In der Umfrage wurden nur Einzelhandelsketten berücksichtigt, die neben ihren Filialen mindestens einen weiteren Vertriebskanal (z.B. Web-Shops, TV- oder Social-Media-Shopping) unterhalten.

Gerd Bovensiepen, Partner und Leiter des Bereichs Handel und Konsumgüter in Deutschland und Europa bei PwC: „Bemerkenswert ist das gute Abschneiden der Lebensmittelhändler im Beliebtheitsranking.“ Anscheinend zahle sich der lange Atem bei der Ausdehnung der Internet-Offerten aus. Vergleichsweise wenige Befragte kauften zwar erst frische Lebensmittel über das Internet, die Multichannel-Strategie werde jedoch positiv wahrgenommen. Es sei daher davon auszugehen, dass bald schon mehr Konsumenten im Netz bestellten und sich Nahrungsmittel nach Hause liefern ließen.

In anderen Einzelhandelsbereichen ist die Trennlinie zwischen Online- und Offline-Shopping bereits heute verschwommen. Überdurchschnittlich hoch ist der Anteil der sogenannten Multichannel-Shopper bei den Modefilialisten: Bei Esprit beispielsweise kauft jeder vierte der Befragten sowohl online als auch im stationären Laden, bei H&M liegt die Quote bei annähernd 20%. Stark ausgeprägt ist das Multichannel-Shopping auch bei Tchibo: Hier kaufen 23% der Befragten sowohl offline als auch im Internet.

Stationäre Einzelhändler können besonders punkten, wenn die Verfügbarkeit von Waren im Ladengeschäft im Internet abrufbar ist. Immerhin 83% der Umfrageteilnehmer legen Wert auf diese Dienstleistung. Für zwei Drittel der Kunden zeichnen sich gute Händler auch dadurch aus, dass sie Internet-Bestellungen in den Ladengeschäften zurücknehmen. Jeder dritte Befragte schätzt die persönliche Ansprache via Social Media.

„Das Internet erweist sich für Filialisten vor allem dann als erfolgreicher Vertriebskanal, wenn sich die jeweiligen Stärken von Online- und Offlinepräsenz sinnvoll verbinden lassen. Beispielsweise schätzen viele Konsumenten die Möglichkeit, sich auf den Webseiten der Anbieter über Produkteigenschaften zu informieren und unverbindlich Waren in die Filiale vor Ort zu bestellen“, erläutert Bovensiepen.