Boom im Versandhandel: Wie E-Commerce die Branche antreibt

E-Commerce ist ein milliardenschweres Geschäft (Quelle: © kritiya – Fotolia.com)
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Während der gewöhnliche Wocheneinkauf, bestehend aus Lebensmitteln, Hygieneartikeln und andere Gebrauchs-beziehungsweise Verbrauchsgegenständen, nach wie vor mit einem Besuch im jeweiligen Geschäft verbunden ist, sieht das für viele andere Konsumgüter heutzutage anders aus: Sie werden bevorzugt und vermehrt über das Internet bestellt. Hierbei ist es unerheblich, ob es sich um CDs und DVDs handelt, wie sie beispielsweise neben vielen anderen Produkten vom Großunternehmen Amazon angeboten werden oder aber um Bekleidungsstücke, die in schier unerschöpflicher Vielfalt in Shops wie Otto oder Zalando erhältlich sind. Auch Möbel sind heutzutage nicht mehr ausschließlich im Fachhandel zu erwerben; sie lassen sich wie auch Medikamente, Haustierbedarf und exklusive Delikatessen mithilfe des World Wide Webs ordern. Das Praktische hierbei ist, dass der Käufer während des Kaufvorgangs bequem zuhause verweilen kann und darüber hinaus die bestellten Waren direkt bis an die Haustür geliefert bekommt. Dass die Nachfrage nach derartig vereinfachten Kaufprozessen permanent wachsend ist, ist dementsprechend nicht verwunderlich.

Der Versandhandel, der früher primär über Katalog oder über Händler, die von Tür zu Tür gingen, funktionierte, wird heute in erster Linie über einen anderen Weg getragen – den Electronic Commerce, kurz: E-Commerce. Dieser bezeichnet den elektronischen Handelsverkehr, bei dem sich Käufer und Verkäufer nicht persönlich, sondern lediglich über eine Website beziehungsweise einen Online-Shop begegnen. Dieser Branchenzweig ist bereits seit vielen Jahren stark frequentiert und beliebt; darüber hinaus setzt er jährlich Milliardenbeträge um. Dass der E-Commerce damit den Versandhandel trägt und dominiert, verdeutlichen die nachfolgend zusammengefassten Artikel. Sie bieten eine umfangreiche Informationsgrundlage für die aktuelle Entwicklung dieses Branchenzweigs.

Löwenanteil einer Branche: Versandhandelsumsätze

Der BITKOM Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. hält in seiner Studie „Trends im E-Commerce – Konsumverhalten beim Onlineshopping“ fest, dass neun von zehn  Internetusern online einkaufen. 40 Prozent von ihnen tun das sogar regelmäßig; die Käufer sind indes über alle Altersgruppen verstreut. Darüber hinaus verkauft circa die Hälfte aller User auch selbst Produkte – gebraucht oder neu – mithilfe des Internets. Sowohl über eigene Websites als auch über Online-Handels- beziehungsweise Auktionshäuser ist ihnen dies möglich. Gegen den Kauf von Waren im Internet entscheiden sich nicht viele; tun sie es doch, so benennen sie die Gründe der Studie nach folgenderweise:

  • Ich will das Produkt sehen oder anfassen, bevor ich es kaufe
  • Ich bevorzuge eine persönliche Beratung
  • Ich habe Sorge, dass meine Daten missbraucht werden
  • Bestellungen im Internet sind mir zu kompliziert
  • Service und Garantieausschluss sind mir online nicht geheuer
  • Ich habe Sorge, dass ich die Ware nicht erhalte
  • Sonstiges/Weiß nicht
Viele Waren werden nicht mehr in örtlichen Geschäften gekauft – das gilt bevorzugt für Kleidung (Quelle: © Nomad_Soul – Fotolia.com)
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Dass der E-Commerce die Versandhandelsumsätze in die Höhe treibt, berichtet Haufe.de im Herbst 2012 bereits sehr umfangreich – der Umsatzanteil vom E-Commerce am Gesamtversandhandelsumsatz betrug in dem dritten Quartal 2012 ganze 73,4 Prozent. Die Position dieses Handelswegs ist in der Wirtschaft also nicht nur eine feste Größe, sondern dominiert diesen. Am Ende des Jahres war demnach ein absoluter Umsatzrekord zu verzeichnen. Der Bundesverband des Deutschen Versandhandel (BVH) führt in seinem Bericht mit Titel „Interaktiver Handel 2012: Erneuter Umsatzrekord – E-Commerce-Anteil überspringt die 27 Milliarden Euro-Grenze“ auf, dass der Versandhandel nicht nur gestützt, sondern getragen wird vom E-Commerce. Darüber hinaus werden Frauen als größte Umsatzträger benannt. Der Bundesverband prognostiziert für 2013 und darauf folgende Jahre ein Fortlauf der Erfolgsgeschichte und betont, dass Innovation und Kreativität essentiell sind, wenn die Branche weiterhin wachsen und auch neuen Ideen die Chance zur Etablierung gestatten möchte. Die Prognose hat sich im Übrigen zumindest für den Moment bewahrheitet: Internetworldbusiness.de berichtet, dass vier Fünftel des Gesamtumsatzes im Versandhandel im E-Commerce erzielt wurden. Die umsatzstärksten Bereiche in diesem Zusammenhang sind Bekleidung beziehungsweise Textilien, Bücher, Bild- und Tonträger sowie weitere Unterhaltungselektronik und Elektronikartikel. Der Erfolg der Branche wird von Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des BVH, wie folgt kommentiert:

„Der Erfolg des Interaktiven Handels ist ungebremst und die Branche schreitet mit großen Schritten voran  […].“

Die positiven Auswirkungen des Booms

DHL bietet sich als Versandpartner für E-Commerce-Händler an (Quelle: Commons.wikimedia.org © Unbekannter Autor (CC0 1.0))
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Wo viel verkauft wird, muss auch viel versendet werden (Quelle: www.onlinepack.de)
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Wirtschaftswachstum ist sowohl für die damit in Verbindung stehenden Unternehmen sehr lohnenswert, da diese gut daran verdienen, als auch für die gesamte Wirtschaft. Von einem funktionierenden und florierenden Wirtschaftszweig profitiert die gesamte Bundesrepublik. Einnahmen lassen die Unternehmenskassen wachsen und Steuerabgaben sorgen dafür, dass auch der Staat zumindest auf finanzieller Ebene beweglich bleibt. Auch die Bürger ziehen Vorteile aus dem Ganzen, denn bis 2016 sind immerhin 80.000 neue Arbeitsplätze im E-Commerce-Bereich beziehungsweise in der digitalen Wirtschaft zu erwarten (siehe dazu: www.handelskraft.de). Denkbar wären diese darüber hinaus im Versandwesen direkt, also zum Beispiel beim Paketunternehmen DHL, das sich sogar als Partner für E-Commerce-Händler anbietet. Doch auch spezialisierte Ansprechpartner für Verpackungsmaterial wie unter anderem Onlinepack bauen sich nach und nach auf: Ihre Produkte werden vermehrt von Versandunternehmen nachgefragt, die über das World Wide Web an Kunden herantreten und ihre Waren feilbieten. Sie sind deshalb auf Fachkräfte angewiesen und beziehen diese aus dem deutschen Arbeitsmarkt. Für diesen ist eine starke Nachfrage nach entsprechenden Fachmitarbeitern nur förderlich; ein Sinken der Arbeitslosenzahlen ist damit nämlich verbunden.

Ein profitabler Businessbereich

Der Boom innerhalb des Versandhandels, der seit einigen Jahren anhält, begründet sich durch den Erfolg des E-Commerce. Kunden kaufen bequem über Internet ein und die Unternehmen, die ihre Ware sodann vertreiben, können sich ihre Taschen füllen, ohne auf Verkaufsflächen et cetera angewiesen zu sein. Eine Einsparung an Arbeitsplätzen findet hierbei nicht statt, sie werden an anderer Stelle dringend gebraucht, denn wenn eine Branche auf Höhenflug ist, dann ist die Nachfrage nach qualifiziertem Personal eine große. Das gilt insbesondere für fachspezifische Unternehmen oder Unternehmensbereiche, wie sie in Versand und Vertrieb zu finden sind.

Die starken Umsatzzahlen sprechen für sich: E-Commerce ist gewünscht und wird genutzt. Da die Verbreitung des Internets nicht ab-, sondern weiterhin zunehmen wird, ist mit einem Abreißen der Erfolgsgeschichte auch nicht zu rechnen. Die angesetzten 80.000 neuen Arbeitsplätze bis 2016 sind demnach ein erreichbares und keinesfalls ein unrealistisches Ziel. Eine moderne Branche, von der viele Seiten profitieren, wird sich auch längerfristig beweisen können.

Frank