Weihnachtseinkäufe im Internet – die Händler sind zufrieden

Das meistgekaufte Produkt auf dem Online-Marktplatz Rakuten Österreich war ein Gas-Griller. Auf Rang zwei landete ein Handy, Platz drei eroberte eine elektrische Schallzahnbürste. Doch insgesamt hielten sich die Österreicher an das seit Jahren übliche Muster: Auf der Geschenke-Rangliste standen Bücher, Spielwaren und Kosmetika ganz oben. Diese drei Kategorien konnten auch einen Umsatzzuwachs von rund 3% verbuchen.

Der österreichische Handel ist zufrieden mit dem wichtigsten Geschäftsmonat im Jahr. René Tritscher, Geschäftsführer der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer: „…es sieht so aus, als würden wir den Stand vom Vorjahr erreichen.“ Denn an den letzten Einkaufstagen habe es vor allem in den Sparten Bekleidung, Spielwaren, Uhren/Schmuck und Elektronik beträchtliche Zuwächse gegeben. 2012 hatte die Weihnachtszeit dem Handel rund 1,5 Milliarden Euro Umsatz beschert.

Rund ein Fünftel des Umsatzes machen die Händler freilich zwischen dem 27. Dezember und Neujahr. Seit Freitag lösen die Beschenkten Gutscheine ein bzw. wandeln Bargeld in „echte“ Geschenke um. Der Anteil von Gutscheinen steige jährlich und mache aktuell fast 20% aus. Für die Händler ist das durchaus ein Vorteil: Durch die Gutscheine reduziert sich die Zahl derer, die ihr Geschenk direkt nach den Feiertagen wegen Nichtgefallen bzw. Unbrauchbarkeit umtauschen. Gutscheine liegen auch in Deutschland immer häufiger unter dem Weihnachtsbaum: Für 2013 wird deren Wert auf gut zwei Milliarden Euro geschätzt.

Im Zeitalter des Online-Handels werden ungeliebte Präsente aber immer öfter weiterverkauft statt umgetauscht. Das Internet selbst wird als Markt für Geschenke immer populärer. Die Versandhändler Otto, Universal und Quelle melden einen Umsatzzuwachs um ein Drittel. Der Großteil des Zuwachses entfällt auf den Online-Handel.

Jedoch hat der Einkauf im Internet auch Nachteile, wie Zigtausende Amerikaner erfahren mussten: Die Paketdienste schafften es nicht, die Flut der online bestellten Geschenke rechtzeitig bis zum Weihnachtstag zuzustellen. Der Zusteller UPS begründete die Verspätungen mit dem unerwartet hohen Paketaufkommen, die Zahl der Pakete habe die Kapazität der Luftfracht überstiegen. Detail am Rande: Amazon meldete trotz der Pannen „das beste Weihnachtsgeschäft aller Zeiten“.