Tipps zur Organisation, Finanzierung und Buchführung bei einem Start-Up

Viele junge Menschen mit Unternehmergeist wollen eine eigene Firma gründen. Sie haben keine Lust, sich in einem Betrieb hochzudienen, dabei zu Vorgesetzten freundlich zu sein, die sie nicht leiden können und doch keine Einflussmöglichkeiten geboten zu bekommen. Junge Gründer besitzen zu Beginn oft nicht mehr als eine gute Idee. Doch was müssen sie noch beachten, wie finden sie Kapital für das Start-Up und wie organisieren sie ihr Geschäft, insbesondere die Buchhaltung?

Konkrete Tipps für ein Start-Up

Tipps zur Organisation, Finanzierung und Buchführung bei einem Start-Up
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Eine Idee oder einen Traum zu haben ist das A und O für Jungunternehmer, die sich auf den Markt begeben. Sie erhalten unzählige Ratschläge, was vor dem Sprung ins Haifischbecken des freien Marktes zu beachten ist. Vier junge Gründer, die interessierten Lesern deren Erlebnisse vor Augen führen, hat etwa der Spiegel porträtiert. Abseits von Beispielen soll dieser Artikel jedoch Auskunft darüber geben, was für den Start-Up-Begeisterten konkret zu beachten ist.

Er muss unbedingt einen Businessplan ausarbeiten, den er potentiellen Geldgebern vorlegen kann. Darunter versteht man möglichst detaillierte Planungen für den Ablauf der Gründung und der Positionierung auf dem Markt, beispielsweise fundierte Spekulationen über den Cash Flow und das Erkennen möglicher Risiken. Die Finanzierung kann beispielsweise durch Geld von Banken, den Erhalt von Venture-Capital oder Business Angels beziehungsweise Crowd-Funding gesichert werden; zudem gibt es Förderprogramme der Bundesregierung und die Möglichkeit eines frühen Börsengangs. Die Überlegungen der Start-Up-Unternehmer sollten aber über den eigenen Betrieb hinausgehen.

Umfassende Analysen, beispielsweise über die Situation der angestrebten Branche und Zielgruppe, dürfen nicht fehlen. Eine ehrliche Selbstreflexion, die die Brauchbarkeit und die Verbesserungsmöglichkeiten am verkauften Produkt betrifft, ist unumgänglich. Letzteres sollte sich nie auf die Vorbereitungsphase beschränken, sondern sich bis zur geplanten Etablierung der Körperschaft hinziehen – man sieht selbst nicht alle Mängel und denkt nicht an alle Verbesserungsmöglichkeiten.

Deshalb ist es auch ratsam, mit schon etablierten Unternehmern, fachlich Informierten und Kunden im ständigen Kontakt zu bleiben und gewillt zu sein, das eigene Angebot ständig zu optimieren. Schon vor Beginn oder beim abgesicherten Wachstum einer Firma lohnt es sich zudem, Business-Partner oder fachlich geschulte Arbeitskräfte in den Betrieb einzubinden. Nicht jeder kennt sich mit PR, Webdesign, oder Buchhaltung aus – oder es fehlt die Zeit dafür.

Diese kann man gerade im Bereich der Fakturierung einsparen, indem man Aufgaben, beispielsweise aus der Buchhaltung, an externe IT-Dienstleister auslagert (in die „Cloud“) oder darauf spezialisierte Programme erwirbt. Informationen über Buchhaltungssoftware liefert etwa diese Seite.

Buchhaltungsratschläge für junge Gründer

Neben den erwähnten Erleichterungen durch Software-Lösungen kann sich jeder Start-Up-Unternehmer auch an einen Steuerberater wenden. Diesem müssen dann die Rechnungen und alle weiteren Daten übergeben werden. Um sich in das Thema einzufinden, bieten Volkshochschulen (VHS) oder Handelskammern (IHK) berufsbegleitende Kurse an.

Die Bilanz wird aus allen Geschäftsvorfällen ermittelt, die im sogenannten Journal protokolliert und im Hauptbuch verarbeitet werden. Diese Vorfälle beziehen sich auf Interaktionen des Unternehmens mit externen Quellen und sind vom internen Rechnungswesen eines Betriebs, dem Controlling, abzugrenzen. Letzteres dient zur effizienten Unternehmensführung (Lean Management).Ganz gleich, welchen der aufgezeigten Wege der Start-Up-Unternehmer geht, er muss die wichtigsten Elemente der Fakturierung kennenlernen und verstehen. Kleinere Gewerbe können eine einfache Buchführung betreiben. Dies ist die Einnahmen-Überschuss-Rechnung, EÜR. Kapitalgesellschaften, Kaufleuten oder größeren Körperschaften allgemein ist es gesetzlich (Handelsgesetzbuch/ Abgabenordnung) vorgeschrieben, ihre Bücher doppelt zu führen, um eine Bilanz vorzulegen.

Neben der Finanzbuchhaltung (Fibu), welche den entscheidenden Part der Buchhaltung konstituiert, kann ein wachsendes Unternehmen weitere Abteilungen beiordnen, die sich an der Struktur des Betriebs orientieren. Dies können zum Beispiel Lohnbuchhaltung, Kreditoren- oder Debitorenbuchhaltung sein. Ein entscheidender Bestandteil ist der Jahresabschluss, welcher Vermögen und Schulden aufführt. Weitere wichtige Elemente, die junge Gründer bei der Buchhaltung ermitteln sollten, sind ihre Steuerbemessungsgrundlagen. Sie dienen zur Festsetzung von Einkommens-, Körperschafts- und Gewerbesteuer.

Fazit

Eine gute Idee alleine genügt jungen Gründern nicht. Akribische Vorbereitung, sichere Finanzierung und eine konsequente Fakturierung sind nur einige entscheidende Faktoren, die sie mitbringen und beherrschen sollten. Insbesondere zur Kommunikation mit verschiedensten Menschen und zur Selbstkritik müssen Start-Up-Neulinge fähig sein. Das Wichtigste ist und bleibt der Glaube an die eigene Idee und ein unerschütterliches Durchhaltevermögen, das sie viele Schwierigkeiten überwinden lässt.

Frank