PayPal und eBay starten in Russland durch

Schon Anfang des Jahres hat eBay mitgeteilt, seinen Fokus verstärkt auf die BRIC-Staaten legen zu wollen (BRIC: Brasilien, Russland, Indien und China).

PayPal machte nun den ersten Schritt in diese Richtung und akzeptiert die Währung Rubel. Die eBay-Tochter ist mit 12 namhaften Online-Retailern Kooperationen eingegangen unter ihnen KupiVIP.ru und Ozon.ru. Hier wird PayPal als sichere Bezahloption angeboten.

Erst im März dieses Jahres hatte die Central Bank von Russland (CBR) PayPals Non-Credit Banking Institution (NCBI) Antrag genehmigt.  Durch die Lizenz ist es dem Bezahldienst nun erlaubt, ein regionales PayPal-Business in Russland zu betreiben. PayPal hatte nach 2-jähriger Wartezeit die Möglichkeit bekommen, auch auf dem russischen Markt Fuß zu fassen und den vollständigen Service der eBay-Tochter anzubieten.

Die russische Mittelklasse strebt mehr und mehr ins Internet, um dort einzukaufen, doch viele Russen sind besorgt darüber, ihre Kreditkarten-Datendetails preiszugeben. PayPal hofft, der russischen Internetgemeinde diese Angst nehmen zu können und die Online-Bezahlung zu vereinfachen. Vladimir Malugin, Russland Regionalleiter PayPal sagte, dass es die Aufgabe PayPals sei es, den Interneteinkauf für die russischen Verbraucher so einfach wie möglich zu gestalten.

Zeitgleich zu der PayPal-Meldung gibt es nun Gerüchte, dass eBay in den kommenden Wochen eine eigene russische Webseite eröffnen will. Ein eigenes eBay-Büro in Moskau gibt seit Mitte 2012. eBays russische Webseite, die seit 2010 am Start ist, bietet den Menschen nur die Möglichkeit einzukaufen, aber nicht Artikel zu verkaufen. Mit dem Start der russischen Version konnten die Nutzer in ihrer eigenen Sprache Artikel ordern, sofern der entsprechende Händler dazu bereit ist, nach Russland Waren zu verschicken. Auf der derzeitigen Seite sind nur Festpreis-Verkäufe erlaubt, wohingegen Auktionen nicht angeboten werden.

Eines der Probleme, weshalb es für eBay in Russland schwierig ist gut durchzustarten, liegt jedoch im unzuverlässigen Lieferservice. eBay versucht daher den Lieferservice zu verbessern. Die Moscow Times berichtete kürzlich, dass eBay nach Partnerschaften mit Logistikdiensten Ausschau hält und nannte namentlich „Dostami Express“, ein Anbieter, der unabhängig von der wohl recht unzuverlässigen russischen Post arbeitet. Vladimir Dolgov, Head des lokalen eBay Büros in Russland, bezeichnete die russische Post im Dezember 2012 als einen „Hemmschuh“.

Sollten die Russen mit einer eigenen eBay-Webseite die Möglichkeit erhalten, auch Waren zu verkaufen und via PayPal Transaktionen zu bezahlen, dann werden sie wahrscheinlich auch häufiger bei westlichen eBay-Händlern einkaufen.