Analysten: Amazon könnte den stationären Einzelhandel zum Erliegen bringen

Amazon könnte den Offline-Retail zum Erliegen bringen, das zumindest geht aus einem Bericht von Wedbush Research hervor.

Zwar sind nicht alle Analysten begeistert von der Amazon-Aktie, doch von Amazon als Unternehmen sind alle entflammt. Die derzeitige Position Amazons als größter Online-Retailer, beschere Amazon die Möglichkeit, sich als weltweit führender Retailer zu etablieren.

Die Wedbush-Analysten sind der Überzeugung, dass Amazon das Einkaufziel für die täglichen Besorgungen ist. In ihren Augen hat Amazon dieses Ziel durch den Aufbau seiner Logistik-Zentren, verteilt über alle US-amerikanischen Bundesstaaten, erreicht. Hierdurch können alle bestellten Waren schnell zum Kunden ausgeliefert werden.

Schnelle Auslieferung bedeutet auch, dass Amazon bald auch in den Markt der leicht verderblichen Waren einsteigen kann. Das wiederum könnte dann das Ende für die traditionellen Einzelhändler bedeuten. Der Verkauf von begrenzt haltbaren Gütern war bislang immer den stationären Läden vorbehalten. Nur wenige konnten sich vorstellen, dass diese im Internet angeboten werden. Erst Anfang August 2013 begann Amazon beispielsweise mit dem Blumenhandel.

Während Amazon immer weiter expandiert, sinken die Gewinnspannen im stationären Einzelhandel mehr und mehr, so die Analysten. Amazon investiere große Summen seines Umsatzes in den Preiswettbewerb. Geringere Margen werden nach und nach den stationären Einzelhandel zu Fall bringen, während Amazon als strahlender Sieger und dominante Kraft im weltweiten Retail dasteht.

Wenn man jedoch nun glaubt, unbedingt Amazon-Aktien kaufen zu müssen, sollte man sich das gut überlegen. Es gibt nämlich auch Gründe, warum die Analysten das Papier mit „neutral“ bewerten, obwohl sie der Meinung sind, dass Amazon in den kommenden Weltmarktführer werden wird. Amazon ist aktuell unwahrscheinlich hoch bewertet und das Unternehmen kümmert sich nicht um seine Margen.

Das wiederum bedeutet, dass der Wert der Aktien wahrscheinlich nicht viel höher steigen wird. Das passiert nur dann, wenn es Umstrukturierungen im Unternehmen oder auf dem Markt geben wird. Amazon wächst zwar unglaublich schnell an, doch die Gewinne folgen diesem Trend nicht, trotz seiner Marktmacht.

Amazon mag vielleicht die mächtigste Kraft auf dem Weltmarkt werden, doch wird der Konzern in dieser Zeit wahrscheinlich nicht viel Geld verdienen. Amazon hat nie Gewinnausschüttungen gezahlt und mit dem derzeitigen Profit ist es unwahrscheinlich, dass in absehbarer Zeit Dividenden ausgeschüttet werden.