Internet trifft Print: Amazon-Chef Jeff Bezos kauft Traditionszeitung Washington Post

The Washington Post wurde 1877 gegründet, beschäftigt etwa 2.000 Mitarbeiter und ist die größte Tageszeitung in Washington, D.C. . Sie erscheint täglich und hat eine Auflage von etwa 500.000 Exemplaren. Nun geht eine der renommiertesten US-Zeitungen an einen Internetunternehmer.

Am 5. August 2013 gab die Washington Post Company bekannt, dass Jeff Bezos, der Chf von Amazon, die Washington Post gekauft hat. Der Kaufpreis beläuft sich auf 250 Millionen US-Dollar. Bezon kauft die Zeitung privat, Amazon als Unternehmen hat mit dem Kauf nichts zu tun. Die Muttergesellschaft der Washington Post, die Washington Post Company mit ihren Tochterunternehmen Kaplan, StudentAdvisor.com, Slate Group, SocialCode, Post-Newsweek Stations, den Zeitungen The Gazette, Express, El Tiempo Latino ist nicht Bestandteil des Verkaufs und soll unter geändertem Namen weiter bestehen. 

 

Bezos sollte keinerlei Probleme haben den Kaufpreis aufzubringen, denn in der aktuellen Forbes-Liste wird er auf ein Vermögen in Höhe von mindestens 25 Milliarden Dollar geschätzt!

Der Verkauf komme überraschend steht in einem aktuellen Artikel zu lesen, nur einem kleinen Kreis sei bekannt gewesen,  dass die Zeitung überhaupt zum Verkauf stand. Als Grund für den Verkauf nennt Verlagschef Donald Graham die schwierige Lage der Zeitungsbranche. In den letzten Jahren war die Post massiv von der Zeitungskrise betroffen, in den vergangenen sechs Jahren ging der operative Umsatz des Unternehmens um satte 44 Prozent zurück.

Jeff Bezos meint zu seinem Zukauf, daß es unerforschtes Terrain sei und es Experimente erfordern wird. Die Washington Post sei zwar eine wichtige Institution, aber ein Wandel sei dringend notwendig und dieser würde auch ohne einen neuen Eigentümer vollzogen werden müssen. Die Tugenden der Washington Post dürften sich allerdings nicht verändern, denn die Zeitung sei ihren Lesern und nicht den Eigentümern gegenüber verpflichtet.

Das Management der Washington Post soll zunächst so wie bisher bestehen bleiben. Katharine Weymouth bleibe Herausgeberin und Geschäftsführerin, Martin Baron bleibe Chefredakteur, auch seien keine Entlassungen geplant.