Zalando stellt immer mehr Mitarbeiter in Thüringen ein

„Zum ersten Arbeitstag hier anmelden“, so mehrere Schilder  bei Zalando in Erfurt. Nach nur einem Jahr arbeiten bei Zalando in Erfurt 1.500 Menschen, und das Unternehmen stellt immer noch ein. Aktuell kommen viele Mitarbeiter aus der kränkelnden Solarbranche. Zalando-Logistikgeschäftsführer David Schröder bereut die Entscheidung für Thüringen nicht. Erfurt ist das auf 120.000 Quadratmetern ausgebaute Logistikzentrum des Unternehmens.

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Europas führendes Internet-Modeunternehmen sucht neben weiteren Lagerhelfern Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Haustechniker, Ingenieure, Qualitätsmanager und Teamleiter. Besonders IT-Experten, seien schwer zu finden. David Schröder ist zuversichtlich, dass die 2.000-Mitarbeiter-Marke im Güterverkehrszentrum (GVZ) Erfurt in absehbarer Zeit geknackt werden kann.

Im Zalando-Fernsehspot schreien die Leute vor Glück. Schröder beteuert, dass man das nicht nur bewerbe, sondern auch selbst daran glaube. Vertrauen und Zufriedenheit, das bezieht Schröder nicht nur auf Millionen Käufer, sondern ebenfalls auf die Mitarbeiter.

Bevor der Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD), die Thüringer Ansiedlung unterstützte, forderte er mindestens 8,50 Euro Stundenlohn. Zalando zahlte für einfache Tätigkeiten 8,53 Euro und ist jetzt bei Einstiegslöhnen von 8,79 Euro pro Stunde. Einen Tarifvertrag gibt es nicht, aber betriebliche Altersvorsorge, vermögenswirksame Leistungen, von der Firma gestützte Kantinenversorgung, Mitarbeiter­-Rabatte und bezuschusste Job­-Tickets für den Nahverkehr.

Derzeit seien es vor allem die entlassenen Arbeitnehmer aus der schwächelnden Solarbranche, aber auch Gastronomen, Bauleute bis hin zur Friseuse, die auf der Bewerberliste stünden.

Nach einem Jahr in Erfurt hat Zalando die ersten 120 Arbeitsverträge in unbefristete umgewandelt. Daneben werden Zeitarbeiter, die hier maximal zu 10% eingesetzt sind und die gleiche Entlohnung erhalten wie die eigene Belegschaft, übernommen. In Spitzenzeiten gab es schon mal 100 Neueinstellungen wöchentlich. Die Fluktuation liege unter 10%.

Zalando gehört zu den größten Subventions-Empfängern im deutschen Einzelhandel, einzig Rivale Otto bekommt noch mehr staatliche Fördergelder. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums erhielt der Internet-Händler von 2007 bis 2012 zirka 3,3 Millionen Euro zur Wirtschaftsförderung strukturschwacher Regionen. Auch für 2013 hat Zalando weitere Fördergelder beantragt.

Zalando bestätigte die Zahlungen. Die Fördergelder seien vor allem für den Ausbau der Berliner Unternehmenszentrale verwendet und dort für erforderliche Investitionen genutzt worden. Auch der Umbau des Logistikstandorts im brandenburgischen Brieselang sei subventioniert worden.