Amazon Großbritannien im Konflikt mit dem britischen Werberat

Amazon ist in Großbritannien mit der Aufsichtsbehörde ASA  (Advertising Standards Authority) für die Nutzung von Katalogdaten  in Konflikt geraten. Es geht um die Produktbeschreibung eines Buches mit dem Titel „Melanie’s Marvelous Measles“. In diesem Buch wird beschrieben, dass Kinder natürlich und zugleich erfolgreich von Masern geheilt werden können, ohne Doktor und, dass eine Impfung nicht die einzige Möglichkeit sei, Masern zu verhindern.

Amazon wies daraufhin, dass der Text Wort für Wort vom Cover des Buches übernommen worden sei. Die Beschreibung auf der Webseite sei über den automatischen Feed eines Drittanbieters erschienen. Wie bei so vielen Büchern gibt Amazon oft nur die Kommentare der Autoren oder Herausgeber wieder. Hiermit soll potentiellen Käufern eine Orientierungshilfe zum Kauf gegeben werden. Amazon sagt, dass der reproduzierte Text nicht zwangsläufig die Ansicht von Amazon reflektiere.

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Zwar sah die ASA Amazons Argument ein, erklärte jedoch, dass Amazon trotzdem in der Pflicht sei, Texte, die auf der Webseite erscheinen, auf seinen Inhalt zu prüfen. Der sogenannte CAP Code (Committee of Advertising Practice Code) sei in jedem Fall einzuhalten. Dieser setze unter anderem fest, dass Vermarkter niemandem von essentiellen Behandlungen, die einer medizinischen Beaufsichtigung bedürfen, abraten dürfen. Masern fielen in diese Kategorie, da es durchaus zu ernsthaften Komplikationen kommen könne.

Diese Regelung hat Auswirkungen auf alle Online-Retailer, die Katalogdaten auf ihren Webseiten nutzen. Das Problem aber ist, dass beim Hochladen von mehreren hunderttausenden von Katalogdaten nicht jede einzelne überprüft werden kann.