Steht der Börsengang von Alibaba kurz bevor?

Das Manager Magazin beschäftigt sich in einem Artikel mit der chinesischen Alibaba-Gruppe und dem Ende 2013 /Anfang 2014 gerüchteweise kolportierten bevorstehenden Börsengang Alibabas.

Der von Jack Ma gegründete chinesische Internet-Konzern ist größer als eBay und Amazon zusammen. Der Börsengang wird der weltweit- größte seit Facebook werden.

Wie das Magazin schreibt, buhlen derzeit die mächtigen Männer der Wall Street wie zum Beispiel Brady Dougan (Credit Suisse), Jamie Dimon (J.P.Morgan) oder Michael Corbat (Citigroup) um die Gunst von Jack Ma, dem Gründer und ehemaligen CEO von Alibaba. Ein Teil der Alibaba Group soll an der Börse platziert werden und das könnte eine Menge Geld in die Kassen der Investmentbanken bringen.

China ist mittlerweile der weltgrößte Internet-Markt, wodurch die Alibaba-Gruppe der größte Internet-Konzern der Welt ist. Mary Meeker, die legendäre amerikanische Internet-Analystin, hat berechnet, dass Alibaba im Jahr 2012 erstmals mehr Handelsvolumen generierte als eBay und Amazon zusammen.

Dem Gründer und einstigen CEO von Alibaba, Jack Ma, einem ehemaligen Englischlehrer, ist der Aufstieg Alibabas zu verdanken. Mitte der 90er Jahre gründete er eine Webseite mit dem Namen „China Pages“. Im Jahr 1999 ging es mit der Gründung von Alibaba, das er von seinem Appartement in Hangzhou und einem von Freunden geliehenen Startkapital von 60.000 Dollar betrieb, erst so richtig los. Ma und sein Team orientierten sich an amerikanischen Internet-Firmen und passten deren Modell den chinesischen Verhältnissen an.

Bisher gelang es noch keinem der amerikanischen Internet-Konzerne auf dem chinesischen Markt Fuß zu fassen. Auch eBay bemühte sich mehrfach den chinesischen Markt zu erobern, was jedoch bis dato nicht von Erfolg gekrönt war.

Alibaba plant aber nicht nur in andere regionale Märkte vorzustoßen, sondern möchte auch verstärkt auf das mobile Internet setzen. Unterstützung erhält Alibaba durch den führenden Social-Media-Anbieter Sina Weibo, an dem sich Alibaba gerade beteiligt hat.

Da Jack Ma am 10. Mai 2013 als CEO zurückgetreten ist, wird er das operative Business nicht mehr begleiten. Als Executive Chairman des Unternehmens, an dem er noch 7,4% hält, wird er jedoch weiterhin die strategische Ausrichtung sowie die Talentsuche im Auge behalten und sich um die soziale Verantwortung des Konzerns kümmern. Jack Ma’s Nachfolger und über die letzten 13 Jahre seine rechte Hand, ist Jonathan Lu, der für Alibaba ehrgeizige Pläne hat. Er ist es auch, der den M-Commerce und die Expansion vorantreiben möchte.

Ma wird aber, was den Börsengang betrifft, wesentlich mitentscheiden, wie viel Anteile der Alibaba-Gruppe an die Börse gebracht werden. Nach Analysten-Schätzungen wird der Konzern mit seinen 24.000 Beschäftigten auf etwas über 60 Milliarden Dollar geschätzt. Andere Experten gehen sogar von mehr als 100 Milliarden Dollar aus.

Doch gleich wie viel schlussendlich davon an der Börse veräußert werden wird, für die Investmentbanken wird es sich in jedem Fall lohnen. Bei einem Platzierungs-Volumen* von 15 Milliarden Dollar zum Beispiel kämen bei 1,75% Gebühren zirka 260 Millionen Dollar zusammen. Aus diesem Grund ist es auch nicht verwunderlich, dass sich die mächtigen Männer der Wall Street zurzeit auffallend oft in China aufhalten.

[*Platzierungs-Volumen bezeichnet das multiplikative Produkt von Emissionspreis und Stückzahl der ausgegebenen Aktien bei einem Börsengang oder einer Kapitalerhöhung]

Frank