Die Sicherheit von Zahlungsbedingungen beim Online-Shopping

Welche Gefahren bringen die Zahlungsmöglichkeiten für Käufer und Verkäufer?

Gleich, welche Statistik oder Umfrage man bemüht, das Ergebnis ist immer gleich: Online-Shopping boomt. Mit Wachstumsraten von zehn bis 15 Prozent jährlich – je nach Blickwinkel und unter Berücksichtigung unterschiedlicher Faktoren – knackt die Branche regelmäßig neue Rekorde. Das funktioniert nur dank einer ausgeklügelten Infrastruktur, die neben dem reinen Versand auch die Zahlungsabwicklung umfasst. Diesbezüglich stehen Verbrauchern und Händlern inzwischen mehrere Optionen zur Wahl. Doch längst nicht alle Zahlungsmöglichkeiten werden gleichermaßen genutzt, weil sie als unsicher erachtet werden oder anderweitig mit Nachteilen behaftet sind.

Die Sicherheit von Zahlungsbedingungen beim Online-Shopping
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Diese Gedankenspiele um die Zahlungssicherheit ändern allerdings nichts am Trend. Immer mehr Kunden bestellen über das World Wide Web. Die Zahl der Onlinekäufer ist laut einer GfK Studie in der Zeit von 2005 bis 2011 von 25 auf 38,1 Millionen gestiegen. Diese Entwicklung hat sich bereits 2007 abgezeichnet, wobei Frauen die Nase stets vorne haben und besonders eifrig ordern. Beliebt sind vor allem Bekleidung, Bücher, Veranstaltungstickets, Spielwaren und Tonträger. Seit einigen Jahren gelten zudem Elektroartikel, Schmuck und Wellnessprodukte als Renner.

Die Gründe dafür, dass nicht vor Ort, sondern im Internet gestöbert und gekauft wird, liegen auf der Hand. Es ist bequem, völlig ohne Parkplatzsuche oder Menschenmassen. Man muss sich nicht länger an Öffnungszeiten orientieren und hat in der Regel eine deutlich größere Auswahl. Hinzu kommen Aktionen, Rabatte, Gutscheine und die Möglichkeit, in aller Ruhe zu vergleichen, ohne von einer Verkäuferin oder einem Verkäufer bedrängt zu werden. Dass die persönliche Beratung fehlt, lässt sich aus Sicht der Kunden durchaus verschmerzen. Gefällt oder passt der Artikel nicht, wird er kurzerhand zurückgeschickt.

Bezahloptionen

Der Entscheidung, welche Produkte bestellt werden, folgt spätestens beim Blick auf den Warenkorb eine zweite Überlegung: Wie soll bezahlt werden? In der frühen Phase des Versandhandels gab es nur zwei Möglichkeiten. Der Kunde konnte den Rechnungsbetrag entweder per Überweisung (Vorkasse oder nach Erhalt der Ware) oder per Nachnahme begleichen. Später folgten das Lastschriftverfahren und die Kreditkartenzahlung. Die neueste Option sind E-Paymentsysteme, die über ein persönliches Kundenkonto abrechnen, das wiederum mit der Kreditkarte oder dem Girokonto verbunden ist.

Rechnung am beliebtesten

Verbraucher bevorzugen nach wie vor die Rechnung als Bezahloption. Sie kommt laut einer Erhebung des EHI Retail Institute (Forschungs-, Bildungs- und Beratungsinstitut für den Handel und seine Partner) auf einen Anteil von 25,8 Prozent. Dicht dahinter folgt bereits die Kreditkartenzahlung, die in den vergangenen Jahren deutlich zulegen konnte und aktuell bei einer Quote von 20,5 Prozent liegt. Noch ein wenig verhalten zeigen sich Kunden mit E-Payment- bzw. Express-Checkout-Systemen wie beispielsweise Paypal. Gleichwohl zeigt die Kurve auch hier nach oben (16,1 Prozent). Als relevant eingestuft werden zudem das Lastschriftverfahren, die Nachnahme und die Sofort-Überweisung als besondere Serviceleistung.

Licht und Schatten liegen bei allen Zahlungsmöglichkeiten eng beieinander, sowohl in puncto Sicherheit als auch mit Blick auf die Kosten.

Zahlung per Vorkasse

Die Zahlung per Vorkasse umfasst mehrere Möglichkeiten, die Ware zu bezahlen. Am gängigsten dürfte die Vorabrechnung sein, die vom Kunden per Überweisung beglichen wird. Für den Käufer ergeben sich daraus keine zusätzlichen Kosten. Der Händler muss lediglich die reinen Buchungskosten kalkulieren. Teurer wird es für den Shop, wenn die Vorkasse per Kreditkarte oder Lastschrift erfolgt. Neben der Buchung fällt eine Gebühr für den Zahlungsdienstleister an. Das gilt auch für Zahlungssysteme wie Paypal & Co.. Sicher ist die Zahlung per Vorkasse vor allem für den Verkäufer, da die Ware erst nach Zahlungseingang versendet wird.

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Zahlung per Bankeinzug

Der Bankeinzug ist ein typisches Vorkasse-Modell und für beide Seiten äußerst komfortabel. Der Käufer gibt seine Bankverbindung ein und der Verkäufer bucht den entsprechenden Rechnungsbetrag ab. Dies ist bei allen großen Shops gängige Praxis. Die Kosten für das Lastschriftverfahren trägt der Verkäufer. Sie liegen übrigens deutlich unter den anfallenden Gebühren für die Kreditkartenzahlungen. Sicher ist das Verfahren nur, wenn die Daten über eine verschlüsselte Leitung übermittelt und entsprechend der Datenschutz-Richtlinien gespeichert werden. Käufer sollten daher vor allem auf die sichere Übermittlung achten (https in der Adresszeile des Browsers).

Zahlung per Nachnahme

Nicht mehr ganz so aktuell wie noch vor einigen Jahren ist die Zahlung per Nachnahme. Der Käufer bezahlt die Ware direkt beim Paketzusteller. Das ist für den Verkäufer mit einem vergleichsweise hohen Aufwand und dadurch mit Mehrkosten verbunden. Auch der Kunde muss tiefer in die Tasche greifen, was sich vor allem beim Porto bemerkbar macht. Hinzu kommt eine Zahlkartengebühr in Höhe von zwei Euro, die grundsätzlich zulasten des Empfängers geht. Dafür ist das Prinzip Paket gegen Geld relativ sicher.

Kauf auf Rechnung

Unangefochtene Nummer eins ist der Kauf auf Rechnung – zumindest vorerst noch. Mit der Ware erhält der Kunde eine Rechnung, die er innerhalb eines festen Zeitfensters begleichen muss. Vorteil für den Käufer: Er hat die Ware bereits in den Händen. Da für die Bezahlung nur eine simple Überweisung getätigt werden muss, fallen keine Kosten an. Ähnlich verhält es sich aufseiten des Verkäufers. Allerdings birgt die Rechnung einen Nachteil: Sollte der Kunde nicht bezahlen, ist ein aufwendiges Mahnverfahren nötig.

E-Payment (PayPal, ClickandBuy etc.)

Praktisch und inzwischen fast universell einsetzbar sind E-Payment-Lösungen. Dazu meldet sich der Verbraucher bei der jeweiligen Plattform an und hinterlegt dort seine Bankverbindung oder aber die Kreditkartendaten. Zahlungen werden anschließend nur noch autorisiert, ohne überall die Bankverbindung eingeben zu müssen. Das heißt: Der Verkäufer erhält den Rechnungsbetrag direkt vom Zahlungsdienstleister gutgeschrieben. Der wiederum bucht den Betrag vom Konto oder der Kreditkarte des Kunden ab. Für diese Dienste werden dem Handel Gebühren in Rechnung gestellt. In puncto Sicherheit gibt es kaum etwas zu bemängeln. Vorausgesetzt, es handelt sich um seriöse E-Payment-Anbieter.

Kauf auf Kreditkarte

Der Kauf per Kreditkarte gewinnt zunehmend an Bedeutung, ist für beide Seiten aber mit höheren Kosten verbunden. Die Gebühren für die Zahlungsabwicklung trägt in erster Linie der Verkäufer.

Rücksendung – das gilt es zu beachten

Ist die Ware bestellt und geliefert, ergibt sich ab und an ein Problem: Die Hose passt nicht, das Handy ist doch nicht so toll wie beschrieben oder das Buch zwischenzeitlich doppelt vorhanden. In dem Fall hat der Kunde ein gesetzliches Widerrufsrecht. Er kann binnen 14 Tagen vom Kauf zurücktreten und die Ware zurückschicken, ohne Gründe nennen zu müssen. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel. Bei Datenträgern, die bereits genutzt wurden, oder individuell angefertigten Produkten ist die Rückgabe üblicherweise ausgeschlossen. Auf der anderen Seite räumen viele Verkäufer sogar ein 30-tägiges Rückgaberecht ein.

Grundsätzlich machen es die meisten Verkäufer ihren Kunden sehr leicht, von diesem Recht Gebrauch zu machen. Sie legen der Lieferung ein Rücksendeformular und bisweilen auch einen vorfrankierten Aufkleber für das Paket bei. Dabei handelt es sich um einen Service, der weder von der EU noch vom Gesetzgeber gefordert wird. Denn im Normalfall muss der Käufer die Kosten für die Rücksendung tragen, und zwar unabhängig vom Warenwert. Hier kommt es dann auf die Kulanz des Händlers an.

Die Erstattung des Kaufbetrages erfolgt, sobald die Ware wieder beim Verkäufer ist und keine Beschädigungen festgestellt wurden. Einige Unternehmen schreiben den Betrag daraufhin dem Kundenkonto gut. Andere nutzen den gleichen Zahlungsweg wie der Kunde. Heißt zum Beispiel: Wurde mit Kreditkarte bezahlt, erhält der Kunde eine Gutschrift auf dem Kreditkartenkonto.

Fazit – sicher bestellen und bezahlen

Service und Sicherheit sind elementare Voraussetzungen beim Onlineshopping. Das gilt vor allem für die Zahlungsmöglichkeiten. Kunden schätzen zwar eine große Auswahl, entscheiden sich meistens aber für die „Klassiker“, mit denen sie bereits positive Erfahrungen gemacht haben.

Redaktion:

Die Informationen wurden Ihnen von der Redaktion des Vergleichsportals AsFro.de zur Verfügung gestellt. Aktuelle Konditionen können unter direkt online abgerufen werden.

Frank