Hau den Lukas: Nun hat Amazon auch noch ein Problem mit dem Kartellamt

Amazon ist in jüngster Zeit massiv unter Druck geraten, da der Konzern einer ARD-Dokumentation zufolge in seinen Logistikzentren Sicherheitskräfte beschäftigte, der Leiharbeiter unangemessen behandelt haben sollen. Zudem sollen Mitarbeiter dieses Sicherheitsdienstes braunes Gedankengut pflegen. Amazon hat die Konsequenzen gezogen und den Vertrag gekündigt.

Die Welle rollt und nun springen nach dem Beitrag der ARD wohl auch die letzten Nachzügler auf den Zug gegen Amazon auf

In der Presse wird seit einigen Stunden das vermeintlich neue und „brandheiße“ Thema Preisparität bei Amazon ausgebreitet. Es heißt, das  Bundeskartellamt verdächtige den Konzern, den freien Wettbewerb dadurch zu behindern, daß man Vertragsbestimmungen habe, die Händlern verbiete, ihre Waren auf einem anderen Vertriebsweg günstiger anzubieten. Das Bundeskartellamt soll eigenen Angaben zufolge eine Überprüfung der Preisparitätsklauseln für Drittanbieter eingeleitet haben.

Seltsam nur, daß wir bereits im April 2010 mit dem Titel „Bundeskartellamt überprüft Preisparität bei Amazon“ über entsprechende Schritte der Wettbewerbshüter berichtet haben und sich auch in 2012 bereits das Landgericht München damit auseinandergesetzt hat.

Was ist seit April 2010 beim Bundeskartellamt passiert?

Wollten Sie nur prüfen und haben es gar vergessen? Ist der zuständige Sachbearbeiter in Rente? Sind die Unterlagen verloren gegangen? Ist es einfach nur ein deutsches Amt? … Oder ist es einfach nur ein laufender Prozess, den die Presse gerade wiederentdeckt hat, weil es gerade gute Auflage bringt, negativ über Amazon zu berichten?

Hau den Lukas: Nun hat Amazon auch noch ein Problem mit dem Kartellamt
Hau den Lukas: Nun hat Amazon auch noch ein Problem mit dem Kartellamt 1

Wie eine auf onlinemarktplatz.de von chartixx durchgeführte Umfrage ergeben hat, ist die Preispariät in der Tat teilweise existenzgefährdend und die Händler sind sehr verägert darüber, auch das Online-Auktionshaus Hood.de hat Amazon bereits wegen des Preisdiktats verklagt.

Was aber macht der Konsument?

Der Verbraucher will alles zum Schnäppchenpreis und kauft dort wo er es zum niedrigsten Preis bekommt. Wer soll das Hackfleisch für  0,99 Euro herstellen, wer den neuen Rechner für 149 Euro, wer die Jeans für 19 Euro?

Scheinheiligkeit ist, regelmäßig gedankenlos beim billigsten Anbieter einzukaufen und sich dann maßlos über die Zustände der Produktion und des Vertriebs aufzuregen!

So lange sich diese Mentalität nicht ändert, werden wir immer wieder kleine Kinder in Indien sehen, die unsere Hosen nähen, nahezu versklavte Arbeiter in China die unsere Edel-Telefone zusammenschrauben, Lebensmittel konsumieren, die irgendetwas enthalten, nur nicht das was versprochen ist, Elektromärkte die nicht mehr mit Produkten, sondern nur noch mit Finanzierungskonditionen werben, Fußgängerzonen die nur noch aus Kettengeschäften bestehen und eben Onlinehändlern, die alles versuchen, den Kundenwunsch zu erfüllen!

 

Frank