Amerikanische Internet-Händler bewerten eBay, Amazon und andere Online-Marktplätze

Im Januar 2013 hat EcommerceBytes 11.500 Online-Händler nach einer Bewertung der unterschiedlichen Marktplätze, auf denen sie Handel betreiben, befragt. Die Resultate des vierten jährlichen „Sellers Choice Award” sind jetzt verfügbar. Die Online-Händler bewerteten 16 Online-Marktplätze, die sie selbst aus einer vorgegebenen Anzahl aussuchten und auf denen sie tätig sind.

Die Händler beurteilten die Marktplätze nach folgenden Kriterien:

  • Rentabilität
  • Kundenservice
  • Kommunikation
  • Bedienerfreundlichkeit und
  • gaben ferner auf einer Skala von 1-10 an, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass sie den entsprechenden Marktplatz als Verkaufskanal Freunden oder Kollegen weiterempfehlen würden.

Amazon hat seinen ersten Platz vom letzten Jahr an Etsy abgeben müssen und befindet sich auf dem dritten Platz.

eBay kam in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge auf Rang 5 beim
Sellers Choice Awards und erhielt die meisten abgegebenen Stimmen der 16 Marktplätze. Ebenfalls Platz 5 (5,94) gab es für eBay hinsichtlich der Profitabilität für Händler.

„Die Gebühren machen es fast unmöglich Profit zu machen. Es ist einfach auf eBay zu verkaufen, aber sehr schwer Gewinn zu machen“, so ein Händler.

Es gab zahlreiche positive Kommentare zu der Anzahl von Käufern, Traffic und Verkäufe sowie darüber, dass die Seite sich über das letzte Jahr hinweg verbessert habe. eBay sei eine gute Verkaufsseite für Sammlerstücke und Vintage-Artikel.

Die eBay-Gebühren jedoch seien so stark erhöht worden, dass viele Händler die Seite verlassen hätten. Beschwerden über zu hohe Gebühren gab es viele. Vor allem darüber, dass Gebühren auf die Versandkosten fällig werden. Auch beklagten einige eBay-Händler, dass eBay Druck ausübe in Bezug auf den kostenfreien Versand.

Weitere Klagen gab es über einen schlechten Kundendienst (hierfür gab es Rang 11 mit 4,94 Punkten), die detaillierten Verkäuferbewertungen und Spaßbieter.

„Der Kundenservice … gibt in den wenigsten Fällen das Problem zu und oft hat man das Gefühl sie verstehen nicht, was man sagt oder möchten sich mit dem Problem erst gar nicht beschäftigen.“

Das Bewertungssystem der detaillierten Verkäuferbewertungen erlaubt den Käufern „Amok zu laufen“ und unverdiente negative Beurteilungen abzugeben. Dass die Händler keine negativen Bewertungen mehr für tadelnswerte Käufer abgeben dürfen sei unfair. Überhaupt sollte das Feedback-System und die detaillierten Händlerbewertungen abgeschafft werden.

Andere Händler sprachen ihre Bedenken bezüglich eBays Schwerpunkt  auf große Händlern aus und was das für kleinere Händler bedeutet.  eBay stünde auch eher auf der Seite der Käufer und das zum Nachteil der Verkäufer.

Die Verkäufer erwähnten allerdings auch die gute internationale Präsentation, doch andere wiederum bemängelten die schlechte Sichtbarkeit bei der Suche.

Die Bewertung von eBay im Einzelnen sieht wie folgt aus: (Skala von 1 bis 10)

  • Rentabilität: 5,94
  • Kundenservice: 4,94
  • Kommunikation: 5,53
  • Bedienerfreundlichkeit: 6,42
  • Weiterempfehlung: 5,2

Amazon

  • Rentabilität: 6,44
  • Kundenservice: 6,66
  • Kommunikation: 6,58
  • Bedienerfreundlichkeit: 6,75
  • Weiterempfehlung: 6,12

Der Kundenservice von Amazon wurde besonders gelobt. Hier der Auszug eines Händler-Kommentars zu Amazons Kundenservice:

„Der Kundendienst ist hervorragend. Mein bester Augenblick mit dem Service: Ich habe eines der Online-Formulare ausgefüllt, um eine Frage zu stellen. Innerhalb von 5 Minuten, nachdem ich es abgeschickt hatte, klingelte mein Telefon … eine Kundenservice-Mitarbeiterin war am Telefon! Ich hatte zwar geschrieben, dass eine Antwort per Mail ausreichend sei, doch die Mitarbeiterin meinte, dass die Antwort auf meine Frage zu differenziert sei, weshalb sie mir diese direkt erklären wolle. In aller Ruhe ging sie auch auf meine Nachfolge-Fragen ein. …. Jemand Kompetentes am anderen Ende der Leitung – jemand der sich kümmerte!“

Bemängelt wurde von den Amazon-Händlern die Produktqualität auf Amazon und das Verkaufsverbot bestimmter Vintage-Artikel oder älterer Waren, die beispielsweise noch keinen UPC-Code aufweisen. Amazon sei zudem ein Marktplatz, auf dem der Wettbewerb sehr hoch sei, was zu niedrigeren Verkaufspreisen führe.

Das Gesamtergebnis war folgendes:

  1. Etsy
  2. Ruby Lane
  3. Amazon
  4. Bonanza
  5. eBay
  6. eBid.net
  7. Addoway
  8. Webstore.com
  9. ArtFire
  10. eCrater
  11. TIAS.com
  12. Craigslist
  13. BidStart
  14. Half.com
  15. QuickSales (Oztion)
  16. Sears Marketplace