Adidas kann den freien Handel offensichtlich nicht einschränken

Mitte vergangenen Jahres war bekannt geworden, dass Adidas den Verkauf über offene Marktplätze wie eBay oder Amazon durch Handelspartner mit einer Übergangsfrist zum 1. Januar 2013 verbieten will.

Das jedoch gelingt anscheinend nicht so ganz, obwohl seit dem 1. Januar 2013 Adidas den Vertrieb von Adidas- und Reebok-Produkten durch Handelspartner über so genannte offene Marktplätze nicht mehr erlaubt. Adidas hat Reebok im Jahr 2006 übernommen.

Adidas weiterhin bei eBay und Amazon
Adidas kann den freien Handel offensichtlich nicht einschränken 1

Sucht man allerdings aktuell auf dem Online-Marktplatz eBay oder Amazon nach Adidas, so findet man auf eBay Deutschland noch 129.588 Ergebnisse, auf Amazon knapp 40.000 Artikel.

„Amazon selbst wird von uns nicht mit Adidas- oder Reebok-Produkten beliefert, sondern hat sich diese Produkte über Dritte beschafft, was natürlich nicht in unserem Interesse liegt“, erklärte eine Adidas-Sprecherin gegenüber OnetoOne. Die „neuen E-Commerce-Bedingungen sollen sicherstellen, dass die Darstellung von Adidas und Reebok im Sportartikelumfeld immer in optimaler Weise erfolgt.“

Adidas kontrolliere die Einhaltung der Bedingungen ganz exakt. Zudem habe man seine Handelspartner mehrmalig auf die neuen Anforderungen hingewiesen. Die Adidas-Sprecherin weiter: „Bei deren Nicht-Einhalten behalten wir uns nun ernsthafte Konsequenzen vor.“ Wie diese genau aussehen sollen, wollte die Sprecherin nicht verraten.

Die Vertriebsbedingungen hätten nur zwischen der Firma Adidas und ihren Handelspartnern Gültigkeit. Die Sprecherin fügte hinzu, dass  offene Marktplätze nie frei von Adidas- oder Reebok-Produkten sein könnten, denn Privatpersonen dürften natürlich auch weiterhin Waren dort anbieten.

Kommentar

Glücklicherweise scheint es nicht so einfach den freien Handel auf Kosten der Verbraucher einzuschränken mit dem Ziel, die eigenen Erträge deutlich zu erhöhen, denn nichts anderen möchte Adidas damit erreichen. Sollten diese Produkte nicht mehr frei erhältlich sein, muß der Verbraucher sich ernsthaft überlegen, ob er die Produkte dieser Marken wirklich noch benötigt. Sollte Adidas mit der Strategie erfolgreich sein, werden andere Hersteller versuchen nachzuziehen. Die Folge wird ein künstlich verknapptes Angebot mit deutlich höheren Preisen sein!

Lesen Sie dazu auch:

  • eBay und Amazon aufgepasst: Adidas will harte Bandagen anlegen