eBays neues Logo aus der Sicht eines Kreativen

eBays neues Logo wird im nächsten Monat eingeführt. In Steiner wollte von Matthias Mencke, Creative Director bei dem weltweit agierenden Kreativunternehmen Siegel+Gale, wissen, was er von eBays neuem Logo hält.

Er meint, dass eBay ein Logo ausgewählt hat, dass nicht sehr viel über die Marke aussagt, aber ein seriöseres Image widerspiegelt. Mencke war nicht direkt ein großer Fan des alten Logos. Doch ist er der Meinung, dass das alte Logo den egalitären Spirit der Marke ausdrückte.

Mencke selbst arbeitete in seiner Zeit als eBay Mitarbeiter in den Jahren 2005/2006 an einem visuellen Design System für eBays weltweite Marktplätze.

Für ihn repräsentierte das alte Logo die Freude am Verkaufen und Bieten auf dem Marktplatz und es stellte die Mannigfaltigkeit der Menschen dar, die eBay als Plattform nutzen. Auch die Verschiedenartigkeit der Artikel wurde in seinen Augen dadurch ausgedrückt. Einiges davon sei auch noch in dem neuen Logo vorhanden. Doch die Tatsache, dass die Buchstaben nun geradliniger angeordnet seien, sieht es „erwachsener“ aus. Allerdings habe es viel von seiner Verspieltheit und auch Energie verloren. eBay ersetze mit dem neuen Logo die Idee der Chancengleichheit gegen die eines typischen Retail-Outlets.

Mencke erklärt, dass Unternehmen ein neu gestaltetes Logo niemals als Schönheitsübung ansehen sollten oder es als ein Abdruck für einen Manager, der sich so ein Denkmal setzen will, neu kreiert werden sollte. Es sollte zum Beispiel nur aus strategischen Business-Gründen, wie beispielsweise der Verschiebung des Geschäftsfokus geschehen.

eBay hätte vielleicht andere Wegen gehen sollen, um seine Identität zu aktualisieren, sagt Mencke. Hinsichtlich der Nutzer-Erfahrung gebe es nämlich immer noch verschiedene Ecken auf der Plattform, die etwas kümmerlich seien.

„Natürlich werden die Käufer das neue Logo auf der Seite bemerken, doch wird es vielleicht einiges an Verwirrung geben, wenn andere, wichtige Dinge in der Kauferfahrung sich nicht ändern.“

Das ist auch das, was die Händler zum Teil bemängeln. Die Prioritäten hätten andere sein müssen. So hätte man sich beispielsweise um das Problem der nicht-zahlenden Käufer kümmern können. Andere sagen, dass eBay sich nun mehr und mehr den anderen großen Retailern angeleicht, anstatt bei seinen Wurzeln zu bleiben –den individuellen Händlern und Kleinunternehmern.