eBay-Einstellgebühren: Abschaffen oder beibehalten?

Keiner liebt Gebühren oder Gebührenerhöhungen, aber wenn es um die eBay-Einstellgebühren geht, sieht die Sache vielleicht ein wenig anders aus. Das meint Ina Steiner von ecommerceBytes.

eBay USA  bietet aktuell Langzeit-Aktionen an, bei denen eBay-Händler in speziellen Kategorien ihre Artikel bis Ende des Jahres kostenfrei einstellen können und das könnte eventuell ein Zeichen  dafür sein, dass das Unternehmen über eine Abschaffung der Einstellgebühren nachdenkt.

Doch würde man bei eBay kostenfrei Artikel anbieten können, wäre die Plattform überschwemmt mit Waren, vielleicht auch minderer Qualität und der Wettbewerb unter den Händler wäre enorm groß.

ecommerceBytes startete eine Umfrage unter seinen Lesern, um herauszufinden, ob eBay die Gebühren ganz streichen sollte und warum oder warum nicht.

Das Resultat: 79% der teilnehmenden Händler waren für die Abschaffung der Gebühren, wohingegen 21% für die Erhaltung der jetzigen Gebührenstruktur ist.

Viele der Umfrage-Teilnehmer fürchten, dass eBay die verkaufsabhängige Provision erhöhen wird, sollte die Einstellgebühr herabgesetzt oder ganz eliminiert wird:

„Ich sage ja, jedoch mit einigem Zögern. Wenn sie die Einstellgebühr streichen, werden die verkaufsabhängigen Provisionen enorm ansteigen. Ich würde gerne kostenfrei meine Artikel einstellen, aber nicht, wenn die verkaufsabhängigen Provisionen noch höher werden, als sie derzeit schon sind“, so ein eBay-Händler in einem der Diskussionsforen.

Andere meinen, dass eBay mehr Umsatz macht, weil die Verkäufe ja auch ansteigen, wenn mehr Artikelangebote auf dem Marktplatz zu finden sind. Aus diesem Grund müssten die verkaufsabhängigen Provisionen gar nicht angehoben werden:

„Es gibt nur wenige Online-Marktplätze auf denen (noch) Einstellgebühren eingezogen werden und eBay ist hier ein Dinosaurier. Außerdem würde sich (ohne Einstellgebühr) die Anzahl der Artikelofferten und die Vielfalt der Angebote erhöhen, was langfristig zu mehr Kommissionsgebühren führen würde.“

eBay-Händler, die sich gegen die Eliminierung der Einstellgebühren aussprachen, begründeten das wie folgt: „Mehr Angebote bedeutet auch mehr Wettbewerb. Ferner muss sich nicht noch mehr Trödelkram auf der Plattform anhäufen. Die Qualität der angebotenen Waren würde in jedem Fall leiden“.

Passend zu der Umfrage von ecommerceBytes erklärte eBid.net, dass immer mehr eBay-Händler, die mit den eBay-Gebühren unzufrieden sind, auf ihre Plattform wechselten. eBid.net ist weltweiter Marktplatz, der 1999 in Großbritannien gegründet wurde.

Bei eBid ist man der Ansicht, dass die gesamte Gebührenstruktur auf eBay zu kompliziert sei, um sie wirklich zu verstehen. Auf eBid.net, so der Mitbegründer Mark Wilkinson, seien die Artikeleinstellungen im Juni 2012 im Vergleich zu 6 Monaten vorher um 20% angewachsen.

Gründe dafür, dass die Plattform für eBay-Händler immer attraktiver würde kennt er auch:

  • keine Einstellgebühr
  • verkaufsabhängige Provisionen liegen zwischen 0% und 3%
  • flexible Bezahlmethoden – unter anderem können Händler PPPay.com, Google Wallet, PayPal und Skrill (Moneybookers) akzeptieren

Händler können überdies bei eBid ein Upgrade zum Händler+-Status erreichen, indem sie 49,49 Dollar bezahlen. Im Gegenzug bezahlen sie nie wieder Einstellgebühren oder verkaufsabhängige Provisionen. Es gibt auch kurzfristige Upgrades für 7, 30 oder 90 Tage.

Auf dem britischen Online-Marktplatz eBay läuft der derzeit eine 9-tägige Werbeaktion, bei der Privatanbieter ihre Waren kostenfrei einstellen.