ECC-Handel-Studie zeigt: Konsumenten fordern mobil optimierte Websites

Schlechte Darstellung von Websites auf Smartphones ist der häufigste Hinderungsgrund für die Informationssuche und hindert jeden Vierten am mobilen Kauf.

Händler, die sich im M-Commerce engagieren möchten, stehen zunächst vor der Frage, ob sie ihren Kunden das mobile Einkaufen über eine App oder über die mobiloptimierte Website ermöglichen sollen. Die aktuelle Studie des ECC Handel am IFH Köln in Zusammenarbeit mit PayPal und Shopgate „Mobile Commerce in Deutschland – Die Rolle des Smartphones im Kaufprozess“ zeigt, dass Konsumenten den Einkauf über mobil optimierte Websites bevorzugen. Knapp 41 Prozent gaben an, lieber in Online-Shops, die über Smartphone-Browser erreichbar sind, einzukaufen. Lediglich rund 23 Prozent präferieren den Einkauf über eine App. Andrea Anderheggen, CEO von Shopgate meint dazu: „Während eine mobile Webseite vor allem dafür geeignet ist, durch mehr mobile Besucher echten Umsatz zu generieren, dient eine App vor allem der Kundenbindung. Ein Kunde der eine App installiert, ist zwar seltener, aber dafür dann eindeutig loyaler und wertvoller.“ Grundsätzlich wächst der Wunsch nach mobilem Shoppen: 59 Prozent der Konsumenten finden, dass Online-Shops unbedingt so optimiert werden sollten, dass sie dort auch mit dem Smartphone einfach und schnell einkaufen können. Die Studie steht zum kostenlosen Download auf der Website des ECC Handel zur Verfügung.

Übersichtlichkeit, Kostentransparenz und Datensicherheit sind am wichtigsten

Die Befragung der knapp 700 Smartphone-Besitzer, die schon einmal Produkte über ihr Handy gekauft haben, zeigt, dass diese vor allem Wert auf die sichere Verschlüsselung ihrer Daten legen. Knapp 85 Prozent ist dieser Aspekt besonders wichtig. Vier von fünf Befragten gaben außerdem an, dass Ihnen die Offenlegung aller Kosten wie z.B. der Versandkosten oder der Mehrwertsteuer wichtig ist. Bereits an dritter Stelle folgt die übersichtliche und leicht verständliche Menüführung und Navigation. 80 Prozent der befragten Konsumenten achten bei ihrem Einkauf über das Handy hierauf. In Puncto Benutzerfreundlichkeit sind sich auch die für die Studie befragten Experten einig: „Das Angebot und die Benutzeroberfläche müssen natürlich an das Endgerät und dessen typische Nutzungsumgebung angepasst sein. Eine Website oder eine App sollte immer vom Kunden aus gedacht sein, um die Abläufe für diesen zu optimieren“, so Maike Strudthoff, die sich u.a. auf das Thema Mobile Services Innovationen spezialisiert hat. Dem stimmt auch Holger Spielberg, Head of Mobile Payments & Innovation bei PayPal, zu: „Ausschlaggebender Aspekt ist die Qualität des mobilen Auftrittes: die Nutzererfahrung muss an die Gegebenheiten und Größe der mobilen Endgeräte angepasst werden, um Kaufabbrüche und schlechte Nutzererfahrungen zu vermeiden. PayPal hat in den letzten Monaten beobachtet, das nicht mobil optimierte Shops tatsächlich einen deutlich geringeren Umsatz erzielen als mobil optimierte Shops.“

Weniger relevant sind Social-Media-Elemente. Lediglich knapp 27 Prozent der befragten Smartphone-Nutzer beurteilen die Integration von Facebook, Twitter und Co. als wichtig oder sehr wichtig.

Websitedarstellung häufigster Hinderungsgrund bei Informationssuche

Das Thema mobile Optimierung spielt auch in der Kaufanbahnungsphase eine große Rolle. Die schlechte

Darstellung von Websites auf dem Smartphone ist mit 27 Prozent der am häufigsten genannte Grund gegen die Nutzung des Handys zur Informationssuche über Produkte und Preise. Für jeden vierten Smartphone-Nutzer spricht eine unzulängliche Darstellung von Websites gegen einen Kauf über das mobile Internet – hier besteht noch deutliches Potenzial für den Handel, das Angebot zu verbessern. Ein weiterer Hinderungsgrund sind aktuell noch die mobilen Internetverbindungen: jeder Vierte scheut die Kosten, die mit dem mobilen Surfen verbunden sind und ist mit der Ladezeit der Seiten unzufrieden. „Diese Hinderungsgründe werden jedoch mit dem fortschreitenden Ausbau mobiler Datennetze und sinkenden Tarifkosten an Bedeutung verlieren, sodass die Relevanz des M-Commerce weiter steigen wird“, so Judith Halbach, Projektmanagerin am ECC Handel.

Über die Studie
Die Zielsetzung der Studie „Mobile Commerce in Deutschland – Die Rolle des Smartphones im Kaufprozess“ besteht darin, Handelsunternehmen das Potenzial und die Herausforderungen im M-Commerce aufzuzeigen. Dafür wurde der Status quo der Nutzung von Smartphones und Tablets für Informationssuche, Kauf und Bezahlung ermittelt. Darüber hinaus wurde besonderes Augenmerk auf die Verknüpfung von Mobile Commerce und stationärem Handel gelegt, um zu ermitteln, inwiefern mobile Endgeräte tatsächlich als „Herzstück“ im Multi-Channel-Vertrieb fungieren. Schließlich wurden die Faktoren untersucht, die über den Erfolg des M-Commerce-Engagements entscheiden. Für die Studie wurden 1.011 deutsche Smartphone-Besitzer zu ihrem Nutzungsverhalten befragt. Die Studie kann kostenlos auf der Website des ECC Handel unter heruntergeladen werden.