DashMart Fulfillment: DoorDash startet Dot und Kroger-Deal
DoorDash, der US-amerikanische On-Demand-Lieferservice, positioniert sich mit DashMart Fulfillment als End-to-End-Logistikpartner für den Handel. Der Anbieter übernimmt Lagerung, Kommissionierung und letzte Meile aus eigenen DashMarts und testet parallel den Lieferroboter Dot. Partnerschaften mit CVS, Party City und künftig Kroger unterstreichen die strategische Ausrichtung.
DashMart Fulfillment als Kern der neuen Logistikstrategie
Inhaltsverzeichnis
Mit DashMart Fulfillment erweitert DoorDash den Radius über das klassische Plattformgeschäft hinaus. Händler lagern Ware in DoorDash-Standorten, wo Bestände geführt, gepackt und über das bestehende Zustellnetz ausgeliefert werden. Bestellungen können sowohl über den DoorDash-Marktplatz als auch über eigene Onlineshops laufen; die operative Abwicklung bleibt zentralisiert. Für Händler entsteht so eine Möglichkeit, Same-Day-Reichweiten zu erzielen, ohne eigene letzte-Meile-Strukturen aufzubauen.
Nutzung durch CVS und Party City, Kroger folgt
Bereits heute setzen CVS Pharmacy und Party City DashMart Fulfillment ein. Party City erreicht damit Kundinnen und Kunden in großen Metropolregionen mit taggleicher Zustellung über die eigene Website oder die DoorDash-App. CVS platziert gängige Gesundheits- und Alltagsprodukte direkt in DashMarts, die rund um die Uhr betrieben werden. Kroger soll als nächster großer Partner folgen, wodurch eine breite Auswahl an Lebensmitteln und Haushaltswaren über DashMarts verfügbar wird. Diese Einbindung vergrößert den Anteil von DoorDash an Krogers Drittanbieter-Liefermix, der bislang auch Instacart und Uber umfasst.
Operative Rolle der DashMarts
DashMart Fulfillment basiert auf mehr als 100 DoorDash-Standorten, die als mikrologistische Knoten funktionieren. Sie übernehmen Bestandsführung, Qualitätssicherung und Verpackung. Die Auslieferung erfolgt über das existierende Netzwerk aus Fahrern, wodurch Skaleneffekte und hohe Auslastung entstehen. DoorDash verweist auf sehr hohe Auftragsgenauigkeit, die sich aus standardisierten Prozessen und zentraler Steuerung ergeben soll. Für Händler bedeutet das: weniger Komplexität in der letzten Meile und kalkulierbare Servicelevel in urbanen Gebieten.
Dot: Kurzstrecken-Roboter ergänzt die letzte Meile
Parallel zur Ausweitung von DashMart Fulfillment bringt DoorDash den hauseigenen Kurzstrecken-Roboter Dot in die Erprobung. Dot ist vollelektrisch, etwa 4′6″ (ca. 1,37 m) hoch und kann bis zu 30 Pfund (rund 13,6 kg) transportieren – ausreichend für sechs große Pizzakartons oder mehrere Kleinbestellungen. Das System ist für kurze Nachbarschaftsfahrten ausgelegt und erreicht bis zu 20 mph (rund 32 km/h). Der aktuelle Test läuft in Tempe und Mesa (Arizona).
Für die Umgebungserkennung nutzt Dot eine vision-basierte Autonomie mit acht Außenkameras sowie Radar und Lidar. DoorDash betont, dass die Steuerung auf Erfahrungen aus Milliarden realer Lieferfahrten aufsetzt. Das Ziel ist nicht, Fahrer zu ersetzen, sondern sehr kurze Touren effizient zu automatisieren, während menschliche Zusteller höherwertige Aufträge übernehmen.
KI-Orchestrierung: Autonomous Delivery Platform
Dot ist Teil einer übergeordneten Orchestrierungsebene: Die Autonomous Delivery Platform agiert als KI-Dispatcher und entscheidet in Echtzeit, ob ein Auftrag durch Fahrer, Dot, Drohne oder Gehsteig-Roboter zugestellt wird. Kriterien sind Geschwindigkeit, Kosten, Entfernung, Verkehrs- und Standortdaten. In Kombination mit DashMart Fulfillment entsteht so ein multimodales Zustellsystem, das Auslastung und Servicezeit optimiert.
Vom Marktplatz zum Logistikpartner
Die Kombination aus DashMart Fulfillment, Partnerschaften mit großen Händlern und dem Einstieg in straßenfähige Robotik markiert eine vertikale Integration. DoorDash kontrolliert kritische Abschnitte der Wertschöpfungskette – Bestandsführung, Kommissionierung, letzte Meile und deren algorithmische Steuerung. Kurzfristig dürfte der Hebel vor allem in urbanen Same-Day-Szenarien liegen, wo standardisierte Produkte und wiederkehrende Warenkörbe dominieren. Mittel- bis langfristig hängen Skalierung und Margen von der Dichte der DashMarts, regulatorischen Vorgaben für autonome Systeme sowie der Anbindung großer Handelsnetzwerke ab.
Skalierung und Wettbewerb
Mit Kroger stehen zusätzliche Sortimente und Volumina in Aussicht, die DashMart Fulfillment weiter auslasten können. Der Wettbewerb mit anderen Logistik- und On-Demand-Anbietern dürfte sich verschärfen, insbesondere dort, wo Händler zwischen Marktplatz-Reichweite und eigener Kundenschnittstelle abwägen. Entscheidende Faktoren bleiben Lieferzuverlässigkeit, Auftragsgenauigkeit und die Wirtschaftlichkeit der Kurzstrecken-Automatisierung.
Faktenbox
| Fakten zu DashMart Fulfillment und Dot | |
|---|---|
| Kernangebot | DashMart Fulfillment: Lagerung, Packen, letzte Meile aus DoorDash-Hubs |
| Aktuelle Partner | CVS Pharmacy, Party City; Kroger in Vorbereitung |
| DashMart-Netz | Über 100 Standorte, 24/7-Betrieb |
| Dot-Testgebiete | Tempe und Mesa, Arizona |
| Dot-Leistungsdaten | Bis zu 20 mph (≈ 32 km/h), bis zu 30 Pfund (≈ 13,6 kg) |
| Autonomie & Sensorik | Vision-basierte KI, 8 Kameras, Radar, Lidar |
| KI-Orchestrierung | Autonomous Delivery Platform als Dispatcher (Fahrer, Roboter, Drohne) |
| Mehrwert für Händler | Same-Day-Reichweite ohne eigene letzte-Meile-Infrastruktur |