Second-Hand-Markt in Europa wächst auf 21,6 Milliarden Euro

Der Second-Hand-Markt in Europa erreicht ein neues Rekordniveau. Laut einer aktuellen Studie wurden 2024 gebrauchte Produkte im Wert von 21,6 Milliarden Euro online verkauft – mit weiterem Wachstumspotenzial.

Second-Hand-Markt in Europa wächst auf 21,6 Milliarden Euro
Second-Hand-Markt in Europa wächst auf 21,6 Milliarden Euro

Studie belegt Wachstum des Second-Hand-Markts in Europa

Der Second-Hand-Markt in Europa verzeichnet 2024 ein Volumen von 21,6 Milliarden Euro. Eine vom Centre for Economics and Business Research (CEBR) im Auftrag von Amazon erstellte Studie zeigt: Der Online-Verkauf gebrauchter Produkte wächst kontinuierlich – angetrieben durch Preisbewusstsein, Umweltaspekte und E-Commerce-Komfort. Bis Ende 2025 soll das Marktvolumen laut Prognose um weitere 2 Milliarden Euro steigen.

Amazon profitiert vom Second-Hand-Markt in Europa

Amazon erwirtschaftete 2024 allein in Europa über 2 Milliarden Euro Umsatz mit gebrauchten Produkten und wiederverkauften Retouren – ein Plus von 9 % gegenüber dem Vorjahr. In Deutschland trug der Second-Hand-Markt mit 4,4 Milliarden Euro zur Wirtschaftsleistung bei.

Die angebotenen Artikel umfassen gebrauchte, generalüberholte und geöffnete, aber unbenutzte Produkte. Amazon setzt auf Programme wie „Retourenkauf“ und „Renewed“, um geprüfte Artikel mit Garantie online zu vertreiben.

Konsumentenverhalten wandelt sich europaweit

Der Second-Hand-Markt in Europa profitiert vom veränderten Kaufverhalten: Über zwei Drittel der Käufer erwerben inzwischen gebrauchte Artikel. In Deutschland greifen 86 % der unter 34-Jährigen regelmäßig zu Second-Hand-Produkten. Bei den über 55-Jährigen sind es immerhin 53 %. Zudem glauben 39 % der Verbraucher nicht mehr, dass Neuware grundsätzlich besser sei.

Auch wirtschaftlich zeigt sich der Wandel: 26 % aller Second-Hand-Käufe wären ohne das Angebot nicht getätigt worden. Diese Käufe schaffen neue wirtschaftliche Impulse und erschließen zusätzliche Konsumausgaben.

Beliebte Warengruppen und Ausgaben im Online-Segment

In Deutschland entfällt der Großteil der Second-Hand-Ausgaben auf Kleidung (52 %), kleine Haushaltsgeräte (39 %) sowie Smartphones und Tablets (35 %). Die durchschnittlichen monatlichen Online-Ausgaben pro Person stiegen in fünf Jahren um 39 % – von 84,70 € auf 118,20 €.

Trotzdem bestehen laut Studie noch Hürden: 37 % der Konsumenten sorgen sich um den Zustand der Produkte, ebenso viele vermissen Garantieleistungen. Diese Faktoren hemmen das volle Potenzial des Second-Hand-Markts in Europa.

Second-Hand-Markt in Europa wird nachhaltiger

Der Second-Hand-Markt in Europa ist nicht nur wirtschaftlich relevant, sondern auch ein Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Rund eine Milliarde Neuanschaffungen wurden 2024 durch den Kauf gebrauchter Artikel vermieden. Amazon unterstützt diesen Wandel durch Initiativen rund um Rücknahme, Reparatur und Recycling und verfolgt das Ziel, bis 2040 CO₂-neutral zu wirtschaften.

Prognose: Stetiges Wachstum bis 2030

In Deutschland soll der Online-Second-Hand-Markt laut Studie bis 2030 auf 6,8 Milliarden Euro wachsen. Damit bleibt der Second-Hand-Markt in Europa ein entscheidender Trend im Handel – ökologisch, ökonomisch und gesellschaftlich.