Inflationsrate im Mai 2025 stabil bei 2,1 % – ZEW sieht Preisstabilität noch nicht gesichert

Die Inflationsrate im Mai 2025 in Deutschland beträgt voraussichtlich +2,1 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dies geht aus den vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) hervor. Im Vergleich zum April 2025 stiegen die Verbraucherpreise um +0,1 %. Damit setzt sich der moderate Preisauftrieb fort – allerdings mit spürbaren Unterschieden zwischen den einzelnen Gütergruppen.

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Inflationsrate im Mai 2025 stabil bei 2,1 % – ZEW sieht Preisstabilität noch nicht gesichert

Kerninflation bleibt über dem Durchschnitt

Besonders auffällig: Die sogenannte Kerninflation, also der Verbraucherpreisindex ohne Nahrungsmittel und Energie, liegt mit +2,8 % erneut deutlich über der allgemeinen Teuerungsrate. Sie zeigt, dass der zugrunde liegende Preisauftrieb – jenseits von volatilen Komponenten wie Energiepreisen – weiterhin relativ hoch ist.

Inflationsrate im Mai 2025 – Entwicklung ausgewählter Gütergruppen

Ein Blick auf die wichtigsten Preisbereiche zeigt folgende Veränderungen:

Teilindex Veränderung zum Vorjahr Gewichtung (in ‰)
Gesamtindex +2,1 % 1000
Dienstleistungen +3,4 % 503,36
Waren insgesamt +0,9 % 496,64
Energie (Haushaltsenergie & Kraftstoffe) –4,6 % 73,90
Nahrungsmittel +2,8 % 104,69

Auffällig ist die weiterhin rückläufige Preisentwicklung im Energiesektor. Gegenüber dem Vorjahr gingen die Energiepreise um –4,6 % zurück, was den Gesamtdurchschnitt dämpft. Nahrungsmittel verteuerten sich dagegen um +2,8 %, während Dienstleistungen mit +3,4 % einen besonders starken Preisdruck aufweisen.

Persönliche Inflationsrate berechnen

Wer wissen möchte, wie stark die eigene Haushaltskasse tatsächlich betroffen ist, kann den persönlichen Inflationsrechner von Destatis nutzen. Hier lassen sich die eigenen Konsumgewohnheiten eintragen, um eine individuelle Teuerungsrate zu berechnen.

ZEW: Milliarden-Investitionen als Risiko für Preisstabilität

In einem Kommentar zu den aktuellen Zahlen warnt Friedrich Heinemann, Ökonom am ZEW Mannheim, vor zu früher Entwarnung. Zwar sei die Inflationsrate aktuell unter Kontrolle, jedoch könne eine neue Dynamik entstehen, sobald die geplanten schuldenfinanzierten Milliarden-Investitionsprogramme der Bundesregierung in der Realwirtschaft ankommen.

„Die Inflation ist nicht mehr das größte Sorgenkind – aber die eigentliche Bewährungsprobe steht noch bevor“, so Heinemann.

Der Experte mahnt, dass eine stabile Preisentwicklung erst dann wirklich erreicht sei, wenn auch bei anziehendem Wachstum keine neue Inflationswelle ausgelöst werde.

Ausblick: Zwischen Stabilität und latenter Gefahr

Die aktuelle Inflationsrate im Mai 2025 und die Inflationsentwicklung zeigt sich auf den ersten Blick stabil, birgt jedoch Unsicherheiten im weiteren Jahresverlauf. Besonders spannend bleibt die Frage, wie sich die angekündigten konjunkturpolitischen Maßnahmen auf die mittelfristige Preisentwicklung auswirken werden. Für Verbraucher und Unternehmen heißt das: wachsam bleiben – gerade bei Kredit- und Investitionsentscheidungen.

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