Traditionsmarke Gerry Weber schließt alle eigenen Filialen
Der deutsche Modeanbieter Gerry Weber steht vor einem tiefgreifenden Einschnitt: Das Unternehmen wird alle verbliebenen eigenen Filialen schließen. Die Maßnahme betrifft über 40 Standorte in ganz Deutschland. Damit endet ein wichtiges Kapitel deutscher Modegeschichte – die Marke Gerry Weber verschwindet jedoch nicht vollständig vom Markt.
Inhaltsverzeichnis

Spanisches Modeunternehmen übernimmt Marke Gerry Weber
Im Zuge eines Insolvenzverfahrens hat der vorläufige Gläubigerausschuss einem Übernahmekonzept der spanischen Victrix-Gruppe zugestimmt. Diese wird künftig die Markenrechte halten. Damit wird zwar die Marke erhalten bleiben, Gerry Weber schließt jedoch alle eigenen Läden und ist nur noch über den stationären Einzelhandel und Onlineplattformen erhältlich.
Schließung der Filialen betrifft rund 400 Mitarbeitende
Die Filialschließungen haben auch massive Auswirkungen auf die Belegschaft. Laut Unternehmensangaben sind rund 400 Beschäftigte von der Entscheidung betroffen. Für viele von ihnen bedeutet das den Verlust ihres Arbeitsplatzes. Die letzten Verkaufsstellen sollen im Laufe der nächsten Monate geschlossen werden, ein konkreter Zeitplan wurde bisher nicht veröffentlicht.
Gerry Weber: Chronik eines schleichenden Rückzugs
Bereits in den vergangenen Jahren hatte sich Gerry Weber sukzessive aus dem stationären Handel zurückgezogen. Nach einem Insolvenzverfahren im Jahr 2019 und weiteren Sanierungsversuchen wurden bereits zahlreiche Läden geschlossen. Im Jahr 2023 folgte ein erneuter Einschnitt, als das Unternehmen erneut Insolvenz anmeldete. Die nun beschlossene komplette Filialschließung ist die endgültige Konsequenz aus der langjährigen wirtschaftlichen Schieflage.
Marke bleibt erhalten – Fokus auf Handelspartner
Obwohl Gerry Weber schließt, will der neue Eigentümer die Marke im Markt weiter stärken. Künftig sollen die Produkte über etablierte Modehäuser, Multibrand-Stores und Onlinehändler verkauft werden. Die Victrix-Gruppe verfolgt damit ein strategisches Modell ohne eigene Vertriebsinfrastruktur – ein Ansatz, der sich bei vielen Modeunternehmen in den letzten Jahren bewährt hat.
Gerry Weber schließt, aber die Marke lebt weiter
Mit dem Aus für alle Filialen endet zwar die Präsenz von Gerry Weber im stationären Eigenvertrieb – doch die Marke bleibt bestehen. Die Übernahme durch Victrix soll neue Impulse bringen und die Wiederbelebung über den Einzelhandel ermöglichen. Für Konsumentinnen und Konsumenten bedeutet das: Gerry Weber bleibt kaufbar – nur eben künftig nicht mehr im eigenen Laden.