Shein erhöht Produktsicherheit nach EU-Verbraucherschutzprüfung
Der chinesische Online-Modehändler Shein hat auf wachsenden regulatorischen Druck aus Europa reagiert. Shein erhöht Produktsicherheit nachdem die Europäische Kommission und das Netzwerk für die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz (CPC) schwere Vorwürfe erhoben haben. Das Unternehmen kündigt umfangreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Produktsicherheit an.
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EU bemängelt Rabattpraxis und Sicherheitsmängel
In einer umfassenden Untersuchung stellten die europäischen Behörden mehrere Verstöße gegen das EU-Verbraucherschutzrecht fest. Die Kritikpunkte umfassen:
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- irreführende Rabattaktionen mit manipulierten Ausgangspreisen,
- intransparente Rückgaberegelungen,
- und vor allem: unzureichende Produktsicherheit.
Ein besonderer Fokus lag auf potenziell gefährlichen Produkten – insbesondere Kinderspielzeug und Kleidung mit möglicherweise gesundheitsgefährdenden Stoffen.
Shein erhöht Produktsicherheit: 2,5 Millionen Produkttests und 15 Millionen Dollar für Compliance
Als Reaktion auf die Vorwürfe kündigte Shein an, die internen Sicherheitsprüfungen signifikant auszuweiten. Im Jahr 2025 sollen insgesamt 2,5 Millionen Produkttests durchgeführt werden – das entspricht einem Anstieg von 25 % im Vergleich zum Vorjahr.
Zusätzlich erhöht Shein erhöht Produktsicherheit durch Investitionen in Höhe von 15 Millionen US-Dollar in neue Kontrollsysteme und Compliance-Strukturen. Dazu gehört auch ein verbessertes Screening potenziell gefährlicher Produkte vor deren Veröffentlichung im Onlineshop.
Shein erklärte, man nehme die Verantwortung gegenüber europäischen Verbraucherinnen und Verbrauchern sehr ernst und wolle alle regulatorischen Anforderungen künftig konsequent erfüllen.
EU setzt Shein eine Frist zur Umsetzung
Die Europäische Kommission hat dem Unternehmen eine Frist von 30 Tagen gesetzt, um konkrete Verbesserungsmaßnahmen zu belegen. Kommt Shein der Aufforderung nicht nach, drohen Sanktionen – unter anderem hohe Geldbußen, die sich am Umsatz in der EU orientieren könnten.
Dieser Schritt ist Teil eines umfassenderen Vorgehens der EU gegen große Online-Plattformen, die durch aggressive Expansion und niedrige Preise oft regulatorische Standards umgehen oder ignorieren.
Ein Zeichen für strengeren Verbraucherschutz
Der Fall Shein zeigt, dass der europäische Gesetzgeber zunehmend entschlossen ist, den Schutz der Verbraucher zu stärken – auch gegenüber international agierenden Unternehmen. Die Ankündigung, dass Shein die Produktsicherheit erhöht, könnte der erste Schritt sein, um das angeschlagene Vertrauen bei europäischen Kunden wiederherzustellen.